VfL holt gegen Elbflorenz achten Heimsieg im achten Ligaspiel

Photos: Philipp Ising

Am Freitagabend hat der VfL Gummersbach seinen 13. Saisonsieg in der laufenden Saison der 2. HBL eingefahren. Gegen den HC Elbflorenz 2006 gewann das Team von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson hauchdünn mit 30:29 (12:15) vor 1.480 Zuschauern in der SCHWALBE arena. Nach einer ausbaufähigen ersten Halbzeit, in der die Blau-Weißen nicht ihre gewohnte Leistung auf die Platte brachten, wurde es in Durchgang zwei ein hochintensives Match, in dem die Gummersbacher einen zwischenzeitlichen Fünf-Tore-Rückstand aufholen mussten. Um die 40. Minute herum präsentierten sich die Oberbergischen zunächst wie ausgewechselt. Nach dem Führungswechsel schien der VfL zudem die abgeklärtere Mannschaft zu sein. Die beiden Punkte endgültig unter Dach und Fach bringen konnten die Gastgeber jedoch erst mit einem Herzschlagfinale in den letzten Spielsekunden.

Bis zum ersten Tor der Partie dauerte es etwas mehr als drei Minuten, ehe Hákon Dadi Styrmisson von der Außenposition zum 1:0 einnetzte. Beide Teams begannen eher zaghaft und gestalteten die Partie ausgeglichen (3:3, 8. Minute). Insbesondere die Angriffsreihen zeigten nur bedingt Durchschlagskraft, so dass sich eine torarme und von Defensivarbeit geprägte Anfangsphase entwickelte. Auch zwei Paraden in Folge durch VfL-Keeper Tibor Ivanišević in der zwölften Minute wussten die Gummersbacher Offensivkräfte beim Stand von 4:4 vorne nicht zur nächsten Führung auszunutzen. Stattdessen folgten zwei Treffer der Dresdener, die nach dem ersten Viertel der Partie in die erste Auszeit durch VfL-Coach Sigurdsson mündete (4:6, 15. Minute).

Doch auch in den folgenden Minuten kamen die Gastgeber noch nicht entscheidend in Fahrt. In der 16. Minute war es erneut Ivanišević, der zwei Mal gegen freistehende Elbflorenzer Werfer entschärfte und den Drei-Tore-Rückstand verhinderte. Diesmal zeigten auch seine Vorderleute die entsprechende Reaktion und glichen in der 20. Minute durch Youngster Finn Schroven zum 7:7 aus. Auf den erneuten Ausgleich zum 8:8 eine Minute später reagierten jedoch die Gäste mit einem 3:0-Lauf, der die Oberbergischen mit 8:11 ins Hintertreffen brachte (26. Minute). Der VfL zeigte sich in dieser Phase völlig von der Rolle, denn nach einem weiteren Tor von Julian Köster zum 9:11 in der 26. Minute folgten erneut drei Dresdener Treffer in Serie, die zur zweiten Gummersbacher Auszeit führten (9:14, 28. Minute). In den letzten Minuten vor dem Halbzeitpfiff gelang es den Gastgebern dann mit einer Willensleistung und ebenfalls drei Toren hintereinander wieder auf zwei Tore aufzuschließen (12:14, 30. Minute). Mit der Schlusssirene der ersten Halbzeit waren es jedoch die Gäste, die den letzten Treffer in Durchgang eins für sich verbuchen konnten (12:15).

Auch die ersten Aktionen in der zweiten Halbzeit gehörten den Sachsen, die den Rückstand der Gummersbacher auf 12:17 erhöhen (33. Minute). Erst nach und nach fanden die Blau-Weißen einen besseren Zugriff zum Spiel. Zudem wurde der Ton auf dem Spielfeld etwas rauer und die Eins-gegen-eins-Duelle intensiver. In der 39. Minute schlossen die Hausherren, die nun kämpferisch deutlich zulegten, erstmals in Durchgang zwei wieder auf zwei Tore auf (17:19). Zudem feierte Fynn Herzig in der 40. Minute nach langer Verletzungspause sein Comeback. In einer absolut heißen Phase des Spiels war der Rückkehrer auch gleich gefordert und erzielte mit seinem ersten Wurfversuch den Anschlusstreffer für sein Team (19:20, 42. Minute).

Als in den folgenden Minuten Ivanišević seinen Kasten sauber hielt und die Gummersbacher vorne aufs Tempo drückten, gelang es den Gastgebern das Spielgeschehen nun an sich zu reißen. Durch zwei Tore von Štěpán Zeman drehte der VfL die Partie, während das Publikum in der SCHWALBE arena Kopf stand und sein Team weiter pushte (21:20, 45. Minute). Mit dem fünften VfL-Treffer hintereinander erhöhte Janko Božović gar auf 22:20. Die Oberbergischen spielten nun wie entfesselt auf und zeigten sich spielfreudig. Über ein 25:22 (52. Minute) und 29:26 (56. Minute) behielten die Gummersbacher – auch dank des wichtigen Rückhalts seines Torhüters Ivanišević – weiter die Oberhand. Die beiden Punkte schienen schon fast sicher, als der HC Elbflorenz 30 Sekunden vor dem Schluss nicht nur den Anschlusstreffer warf (30:29), sondern zehn Sekunden vor dem Ende erneut in Ballbesitz und gar zwei Mal zum Abschluss kam. Zunächst der erfolgreiche Block von Zeman und dann eine erneute Parade von Ivanišević hielten den Sieg in der letzten Sekunde fest.

Bereits am kommenden Dienstag, den 14. Dezember, steht das nächste Heimspiel für den VfL Gummersbach auf dem Programm. Um 19 Uhr treffen die Oberbergischen im Achtelfinale des DHB-Pokals auf den Ligakonkurrenten HSG Nordhorn-Lingen. Tickets für die Partie können unter vfl-gummersbach.de/tickets/ und an allen bekannten Vorverkaufsstellen erworben werden.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ein Teil von mir ist nicht glücklich, wie wir am Ende gespielt haben. Der andere Teil findet es top, denn genau deshalb liebe ich den Handball. Es war Spannung pur und dass wir am Ende glücklich gewonnen haben, freut mich umso mehr. Es war ein hartes Spiel für uns. Wir wussten, dass es gegen Elbflorenz sehr schwer zu spielen ist, weil ihre Begegnungen meistens eng ausgegangen sind. Ich habe einen riesigen Respekt vor dieser Mannschaft. Gerade Sebastian Greß hat uns vor enorme Probleme gestellt. Wir haben dem Gegner zu viel Raum für freie Würfe gegeben. In der zweiten Halbzeit haben wir unsere Abwehr dann stabilisiert und uns dank einiger Paraden von Tibor etwas absetzen können. Am Anfang habe ich ein bisschen unseren Biss und Willen vermisst, aber ich bin froh, dass wir am Ende gewonnen haben.

Rico Göde (HC Elbflorenz 2006): Glückwunsch an Gummersbach zu den beiden Punkten. Ich bin stolz auf meine Mannschaft. Wir haben einen guten Kampf geboten. In der ersten Halbzeit haben wir eine ordentliche Abwehr gestellt, aber in der zweiten Hälfte waren wir zu offen und haben dem Gegner im Eins-gegen-eins zu viel Platz gelassen. Dass Gummersbach die Klasse dafür hat, so ein Spiel noch einmal zu drehen, wussten wir natürlich. Es war schön mal wieder vor 1.400 Zuschauern zu spielen, die haben den VfL dann auch in den entscheidenden Phasen gepusht. Wir haben heute eine riesige Moral gezeigt und am Ende fast mit der Sirene noch die Chance gehabt etwas Zählbares mitzunehmen. Wir haben ein paar freie Würfe zu viel nicht getroffen, aber ich kann meiner Mannschaft ansonsten keinen großen Vorwurf machen.

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