Hannover beendet Gummersbachs Siegesserie

Photos: Philipp Ising

Zum ersten Mal unter der Leitung von Cheftrainer Denis Bathijarevic geht der VfL Gummersbach am Sonntagmittag ohne Punkte aus einem Pflichtspiel. Am 15. Spieltag der Handball Bundesliga müssen sich die Gummersbacher nach drei Erfolgen in Serie mit 22:28 (12:12) gegen den TSV Hannover-Burgdorf geschlagen geben. In der TUI Arena Hannover setzte sich die Heimmannschaft nach einer Leistungssteigerung im zweiten Durchgang durch. Nachdem der VfL die erste Halbzeit noch offen gestaltete, ließen die Niedersachen in Hälfte zwei schlussendlich nichts anbrennen.

In den ersten Spielminuten taten sich die Gummersbacher schwer und blieben ohne Glück im Torabschluss. So scheiterte Marvin Sommer in der 3. Minute nach schönem Anspiel von Pujol frei von der Außenposition an Hannovers Keeper Martin Ziemer. Erst drei Minuten später gelang Sommer das erste Tor für seine Mannschaft zum 1:2-Zwischenstand. In der Folgezeit stand vor allem die Gummersbacher Abwehr mit Keeper Carsten Lichtlein im Fokus, der seine zurzeit überragende Form in Hannover aber nur in den ersten 30 Minuten unter Beweis stellte. Mit unter anderem einer Doppelparade in der 8. Spielminute leitete er die erste Gummersbacher Führung ein, die Eirik Köpp zwei Minuten später erzielte (4:3, 10. Minute). In der 13. Minute konnte sich Lichtlein dann selbst mit einem Treffer in die Torschützenliste eintragen und ermöglichte dem VfL die erste Zwei-Tore-Führung zum 6:4.

Insgesamt waren es vor allem die Abwehrreihen der beiden Teams, die mit Aufmerksamkeit und Robustheit brillierten. Das Abfangen von Pässen im Angriffsaufbau sowie von langen Bällen bei Tempogegenstößen resultierte in einer recht torarmen ersten Halbzeit Partie, in der es den Gummersbachern zunehmend gelang die Spielkontrolle zu übernehmen. Nachdem es der VfL jedoch vermissen ließ seine Führung auszubauen und sich im Angriff der ein oder andere Fehlwurf einschlich, nahmen auch die Recken wieder Fahrt auf. In der 21. Minute gelang ihnen durch Mait Patrail der Ausgleich, im Anschluss scheiterte der VfL zwei Mal durch Eirik Köpp und Marko Matic (22. Minute). Die letzten Spielminuten der ersten Hälfte blieb das Spiel eng und mit wechselnden Führungen. Den letzten Treffer vor dem Pausenpfiff erzielte der Gastgeber aus Niedersachsen zum 12:12-Halbzeitstand.

Unmittelbar nach dem Seitenwechsel fand der VfL nicht ins Spiel zurück. Nach drei Fehlwürfen hintereinander durch Marvin Sommer, Josef Pujol und Stanistav Zhukov (30. bis 32. Minute) mussten die ohnehin personell angeschlagenen Gummersbacher einen weiteren Verlust hinnehmen. Der bis dahin mit vier Toren beste Schütze Marvin Sommer erlitt eine Blessur an der linken Hand und konnte vorerst nicht weiterspielen. Zudem nagelte Torhüter Ziemer das Tor der Recken mit insgesamt 16 Paraden im Spiel zu. Nachdem sich im Angriff des VfL nun auch einige Ballverluste einschlichen, nutzten die Hannoveraner die Gunst der Stunde und zogen durch einen 5:0-Lauf davon (12:17, 36. Minute). Den ersten Treffer für den VfL in Halbzeit zwei brachte Köpp nach zwei Fehlwürfen hintereinander in der 37. Minute unter (13:17).

Auch in der Folgezeit agierte die zuvor konzentrierte Defensive der Gäste jedoch zu sorglos, um den Anschluss an die Hausherren wieder herzustellen. Das Angriffsspiel der Gummersbach verlief zu statisch. Der VfL kam nur noch zu wenig zwingenden Aktionen und guten Abschlussmöglichkeiten. Nachdem der TSV sich in einen regelrechten Torrausch spielte und seinen Vorsprung sogar bis auf acht Tore ausbauen konnte (16:24, 53. Minute), schien das Spiel entschieden. Nun waren es jedoch wiederum die Gummersbacher, die sich so einfach nicht geschlagen geben wollten und ihrerseits mit einem 5:0-Lauf antworteten. Josef Pujol, der sich zwar bemühte aber wie die gesamte Mannschaft nicht an die Leistung der ersten Halbzeit anknüpfte, ließ den VfL mit seinem Treffer zum 21:24 in der 58. Minute wieder auf drei Tore herankommen. Auch der eingewechselte VfL-Schlussmann Matthias Puhle konnte in dieser Zeit Akzente setzen und parierte beispielsweise gegen den Ex-Gummersbach Evgeni Pevnov (56. Minute). Ebenso ließ der eingewechselte Sebastian Schöneseiffen mit schönen Anspielen aufhorchen. Die Moralleistung zum Ende der Partie genügte dem VfL jedoch nicht, um Zählbares aus der TUI Arena mitzunehmen. Morten Olsen vom TSV Hannover-Burgdorf erzielte in der Schlussminute den 22:28-Endstand.

Nach einer ordentlichen Vorstellung in der ersten Halbzeit geriet der VfL in der zweiten Halbzeit früh in Rückstand und konnte das defensiv hohe Niveau in der zweiten Hälfte nicht mehr halten. Gerade im Angriff fehlte den Oberbergischen die Durchschlagskraft der letzten Wochen. In der kommenden Woche gilt es die Fehler abzustellen und sich auf die eigenen Stärken zu besinnen, wenn der SC Magdeburg in der SCHWALBE arena zu Gast ist.

Trainerstimmen:

Denis Bahtjarevic (VfL Gummersbach): Die zweite Halbzeit war schwach, aber in der ersten Halbzeit haben wir taktisch gut gespielt und kurzzeitig mit zwei Toren geführt. Wir konnten unsere Führung aber nicht ausbauen, weil Hannover auch gut mitgehalten hat. In Halbzeit zwei haben wir schnell einen Fünf-Tore-Rückstand kassiert und somit war das Spiel erledigt. Wir hatten kein Vertrauen mehr in unsere Leistung und fanden kein Konzept, um zurück zum Spiel zu kommen.

Antonio Carlos Ortega (TSV Hannover-Burgdorf): Wir sind froh über die zwei Punkte. Der VfL hat eine gute Abwehr in Halbzeit eins gespielt und war im Angriff sehr strukturiert. Wir haben einige Fehler gemacht. In Halbzeit zwei kam unser Spiel in Fahrt und unsere Abwehr stand bis zum Schluss besser. Meine einzige Kritik in Halbzeit zwei ist, dass Gummersbach in den letzten Minuten wieder ins Spiel gekommen ist und ich die Nachwuchsspieler dadurch nicht richtig einsetzen konnte.

Hier der Link zur Foto-Galerie

Einfach Suchbegriff eintippen und mit Enter bestätigen

Gender-Hinweis

Aus Gründen der besseren Lesbarkeit verzichten wir auf die gleichzeitige Verwendung der Sprachformen männlich, weiblich und divers (m/w/d). Sämtliche Personenbezeichnungen gelten daher gleichermaßen für alle Geschlechter, denn die Heimat des Handballs grenzt nicht aus. Zuhause sind alle willkommen!