Herbe Niederlage zum Jahresabschluss

Photos: Nastasja Kleinjung & Philipp Ising

Zum Abschluss des Kalenderjahres 2017 muss der VfL Gummersbach am 19. Spieltag der Handball Bundesliga eine Acht-Tore-Niederlage hinnehmen. In der mit 4.132 Zuschauern ausverkauften SCHWALBE arena kamen die Gummersbacher am zweiten Weihnachtstag nicht über ein 17:25 (8:13) gegen die MT Melsungen hinaus. In einer hektischen Partie zeigte der VfL seine beste Phase kurz nach der Halbzeitpause, ehe die Gäste den Auswärtssieg souverän unter Dach und Fach bringen konnten.

Gleich in den ersten Minuten der Partie zeichnete sich das Angriffsspiel als Sorgenkind der Gummersbacher heraus. Während die VfL-Abwehr kompakt stand und einen höheren Rückstand gleich zu Beginn der Partie vermied, lief im Offensivspiel der Oberbergischen gar nichts zusammen. Bezeichnenderweise ließ Florian von Gruchalla in der 8. Minute beim Spielstand von 0:4 einen Strafwurf ungenutzt liegen – der erste von drei Gummersbacher Fehlwürfen aus sieben Metern bei drei Versuchen im ganzen Spielverlauf. Erst in der 9. Minute konnte Marvin Sommer den ersten Treffer des Spiels für den VfL zum 1:4 verbuchen, der beim VfL zunächst eine befreiende Wirkung erzeugte. Stanislav Zhukov und erneut Sommer brachten den VfL auf 3:4 heran (12. Minute).

In der Folge entwickelte sich ein hektisches Spiel auf beiden Seiten. Mit schnellen, teils jedoch auch überhasteten Torabschlüssen pendelte sich eine knappe Führung der Gäste aus Melsungen ein. Der VfL glänzte dabei durch gute Deckungsarbeit mit der Unterstützung von Keeper Carsten Lichtlein, der 19 Paraden für sein Team verbuchen konnte. In der Offensive verloren die Gummersbacher jedoch zu häufig den Ball, um Profit aus der ordentlichen Abwehr zu schlagen. Ein Fehlpass auf Alexander Becker sowie zwei Stürmerfouls von Eirik Köpp und Josef Pujol in der 25. bis 28. Minute beim Spielstand von 7:12 verhinderten es für den VfL näher an die MT heranzukommen. Mit 8:13 ging es für die Mannschaften in die Pause.

Nach dem Seitenwechsel präsentierte sich das Team von Chefcoach Denis Bahtijarevic deutlich zielstrebiger in ihren Angriffsbemühungen. In der Abwehr weiterhin robust und bissig erkämpfte sich der VfL den ein oder anderen Ballgewinn, den er diesmal auch in der Offensive in Tore ummünzen konnte. Drei Paraden hintereinander von Lichtlein (33. bis 34. Minute) brachten die Gummersbacher wieder ins Spiel. Durch Moritz Preuß, der sein einziges Tor des Spiels zum 12:15 erzielte, kam der VfL in der 37. Minute wieder auf drei Tore heran. Auch das Publikum pushte die Oberbergischen in dieser hitzigen und von aggressiven Zweikämpfen geprägten Phase des Spiels weiter nach vorne.

Durch unnötige Ballverluste und mangelnde Chancenverwertung versäumte es der VfL in der Folgezeit den Vorsprung der Melsunger weiter schmelzen zu lassen. Im Gegenzug kam die MT insbesondere durch Linksaußen Michael Allendorf ihrerseits zu entscheidenden Treffern, die das mutige Aufbäumen der kämpfenden Gummersbacher nach der Halbzeitpause hemmten. Nach dem 15:21-Treffer durch Josef Pujol in der 51. Minute brach der VfL in der Offensive wie zu Spielbeginn ein und ließ Präzision im Passspiel und Torwurf vermissen. Erneut Allendorf traf in der 56. Minute nach einem 4:0-Lauf der MT zum 15:25, nachdem er selbst ein Anspiel von Pujol auf Florian Baumgärtner abfangen konnte. Für die letzte Ergebniskosmetik sorgten Zhukov und Baumgärtner in den letzten beiden Spielminuten zum 17:25-Endstand.

Der VfL Gummersbach verabschiedet sich damit mit dem diesjährigen Zuschauerrekord und einer unnötigen Niederlage in die Winterpause. Vor den am Mittwoch noch ausstehenden Partien überwintert der VfL mit 10:28 Punkten auf Platz 14 der Bundesliga-Tabelle. Die nächste Bundesliga-Begegnung steht für die Gummersbacher nach der Europameisterschaft in Kroatien am 8. Februar um 19 Uhr beim SC Magdeburg an.

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Herzlichen Glückwunsch an Michael Roth und sein Team. Wir haben heute einen Schlag ins Gesicht bekommen, den wir aber selbst heraufbeschworen haben. Wir haben vom Anfang bis zum Ende zu passiv gespielt. Und mehr noch, wir haben falsch gespielt. Wir wollten nicht über die Mitte spielen und haben es trotzdem immer wieder gemacht. Das war nicht unser Plan für heute. Von unserer Seite her war das insgesamt ein sehr schlechtes Spiel.

Michael Roth (MT Melsungen): Das wird eine schöne Heimfahrt für uns. Wir sind froh, dass wir einen so deutlichen Sieg eingefahren haben, der am Ende in der Höhe auch verdient war. Wir haben die Achse Pujol-Zhukov heute nicht zur Entfaltung kommen lassen, das war für unser Spiel sehr wichtig. Aber wir haben auch insgesamt eine sehr gute Leistung erbracht, insbesondere vor dem Hintergrund des kurzfristigen Ausfalls von Finn Lemke. Und hätte Carsten Lichtlein nicht so stark gehalten, wäre der Sieg noch deutlicher geworden.

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