VfL verliert in einem Spiel auf Augenhöhe unglücklich gegen SC DHfK Leipzig

Photos: Philipp Ising

Am 17. Spieltag der Handball Bundesliga verliert der VfL Gummersbach beim Auswärtsspiel gegen den SC DHfK Leipzig mit 27:24 (11:11). Vor 5.058 Zuschauern in der Arena Leipzig musste sich das Team von Denis Bahtijarevic am Ende nach einem erwartet schweren Spiel geschlagen geben. Obwohl die Gummersbacher in der ersten Halbzeit zwischenzeitlich sogar mit 3 Toren führten, reichten kurze Schwächephasen in beiden Halbzeiten aus, dass am Ende der Gegner mit 3 Toren als glücklicher Sieger aus einem Spiel hervorging, was bis fünf Minuten vor Schluss noch völlig offen war.

Beide Mannschaften kamen gut ins Spiel und bereits in den ersten Minuten wurde deutlich, dass der VfL Gummersbach und der SC DHfK Leipzig sich auf Augenhöhe bewegten und dass sich dieses Spiel vor Allem über die Wurfeffektivität und Abwehrstabilität entscheiden würde.  Bis zur 10. Minute war das Spiel auf beiden Seiten zunächst durch Unsicherheiten auf beiden Seiten und den Paraden der Torhüter geprägt. Doch dann konnten die Oberberger sich durch die Tore von Stanislav Zhukov, Florian von Gruchalla und Marko Matic zwischen der 10. bis zur 13. Minute mit drei Toren auf 4:7 absetzen. Auch da der erneut überragend aufspielende Carsten Lichtlein das Torhüterduell gegen den Leipziger Milos Putera eindeutig für sich entscheiden konnte. Das zeigte nicht nur die eine spektakuläre Parade in der 16. Minute, bei der er den Tempogegenstoß von Lucas Krzikalla scheinbar mühelos parierte.

Allerdings wollte das Team von Andre Haber das Spiel in eigener Halle nicht so leicht aus der Hand geben und kämpfte sich zurück ins Spiel, wobei es insbesondere der mangelnden Effektivität des Gummersbacher Angriffsspiels geschuldet war, dass die Oberbergischen nicht weiter davonziehen konnten. So stand es nach 23. gespielten Minuten und zwei sehenswerten Treffern von Marvin Sommer in der 22. und 23. Minute zwar noch 7:10, jedoch witterte der Gastgeber seine Chance sich wieder an den VfL heran zu spielen. Die Mannschaft aus Leipzig nutzte die auftretende Schwächephase seiner Gäste effektiv und konnte somit das Spiel mit einem 4:0 Lauf zum 11:10 drehen (29. Minute). Für den 11:11 Ausgleich kurz vor dem Halbzeitpfiff sorgte dann auf Gummersbacher Seite Zhukov, der mit 4 Toren in der 1. Halbzeit als bester Werfer in die Kabine ging.

Aus der Pause kamen beide Mannschaften mit leichter Nervosität und kleinen Unsicherheiten heraus. Der VfL spielte die Unterzahl, auf Grund einer 2 Minutenstrafe zum Ende der ersten Halbzeit hin, ruhig herunter. Erst in der 33. Minute fiel so das erste Tor der 2. Halbzeit durch Zhukov, der sich ein Herz nahm und aus 10. Metern den Ball ins Tor wuchtete. Daraus entwickelte sich ein munteres hin und her mit Toren, Fehlwürfen und technischen Fehlern auf beiden Seiten. Besonders sehenswert war die Aktion der Gummersbacher, als Marvin Sommer in der 40. Minute mit einem Kempatrick das 15:16 erzielen konnte. Absetzen konnte sich jedoch keines der beiden Teams, so dass es nach 49 Spielminuten 20:20 unentschieden stand.

In der 50. Minute jedoch erfolgte, wie bereits in Halbzeit Eins, ein erneuter Einbruch bei den Gummersbachern. Mit dem eingewechselten Torhüter Jens Vortmann im Rücken erstarkte die SC DHfK Leipzig und in den folgenden 5 Minuten gelang den Gästen nicht ein Treffer, während die Leipziger mit 3 Toren in Folge auf 23:20 (52. Minute) davonzogen.  Auch auf Seiten des VfL wurde gewechselt und so kam Matthias Puhle für Lichtlein ins Spiel, der in Halbzweit Zwei deutlich weniger Paraden zeigen konnte, als zuvor. Doch auch Puhle konnte die Partie nicht erneut herumreißen, so dass es für die Oberbergischen nun nur noch darum ging, die Tordifferenz nicht weiter anwachsen zu lassen. Das Schlusstor der Partie erzielte mit seinem zweiten 7-Metertreffer Florian von Gruchalla, der in der 59. Minute mit seinem Tor zum 27:24 Vortmann keine Chance ließ. Zeitgleich wurde die Angriffsreihe des SC DHfK Leipzig durch eine sehr offensive 3-3 Abwehr des VfL in Schach gehalten, so dass am Ende Moritz Preuss fast noch zu seinem vierten Treffer gekommen wäre. Symptomatisch scheiterte dieser jedoch am Pfosten, so dass es beim Abpfiff dann am Ende 27:24 für Leipzig stand.

Obwohl der VfL Gummersbach durch die Niederlage erneut nur 3 Punkte von den Abstiegsrängen entfernt ist, zeigt der Spielverlauf, dass es dem Team von Denis Bahtijarevic möglich ist, auch mit Mannschaften der oberen Tabellenhälfte mitzuhalten. Während im Angriff noch einmal an der eignen Wurfeffektivität gearbeitet werden muss, waren es in der Abwehr vor Allem Nationalspieler Niclas Pieczkowski (5 Tore) und Andreas Rojewski (10 Tore, davon 5 7-Meter), die den VfL Gummersbach vor scheinbar unüberwindbare Hürden stellten.
Wie bereits im vergangenen Spiel gegen den SC Magdeburg konnten die Oberbergischen fast über das gesamte Spiel gut mithalten, am Ende jedoch reichten zwei Schwächephasen von jeweils rund 5 Minuten, die sicherlich auch der aktuellen Verletzungssituation geschuldet ist, einen mögliches Unentschieden oder gar einen möglichen Sieg aus der Hand zu geben. Nun geht es jedoch darum diese Niederlage schnell abzuhaken und zu analysieren, um die Fehler abzustellen. Denn schon in 4 Tagen wartet der nächste Gegner auf den VfL Gummersbach, wenn es am 21.12.2017 in die Rittal Arena zum Auswärtsspiel gegen die HSG Wetzlar geht.

Trainerstimmen:
Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): In der ersten Halbzeit haben wir genauso gespielt, wie gegen Hannover. Die Abwehr war gut, der Angriff war gut und der Torwart ebenfalls sehr gut. In der zweiten Halbzeit haben wir in der Abwehr aber das Konzept verloren. Leipzig hingegen stand dann gut in der Abwehr. Bis zum 45. Minute war alles gut, dann hat Leipzig mehr Gas gegeben und ihr Konzept konsequent umgesetzt und beibehalten. Am Ende war der Sieg verdient.

Matthias Albrecht (Co-Trainer, SC DHfK Leipzig): Wir haben heute glücklich gewonnen. Gummersbach hat uns einfach alles abverlangt. Wir sind in der ersten Halbzeit schwer ins Spiel gekommen, haben fünf oder sechs 100%ige Torchancen liegen gelassen. In der zweiten Halbzeit sind wir besser ins Spiel gekommen und haben mutiger und zielstrebiger agiert. Daraus konnten wir einen Vorsprung herausarbeiten und halten. Wir sind mit dem Ergebnis sehr zufrieden.

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