VfL siegt souverän gegen Bietigheim

Photos: Philipp Ising

Am neunten Spieltag der Handball-Bundesliga hat der VfL Gummersbach einen klaren Heimsieg einfahren können und klettert damit auf den zwölften Tabellenplatz. Gegen die SG BBM Bietigheim sicherte sich der VfL durch einen 28:21 (15:11)-Erfolg zwei ganz wichtige Punkte im Rennen um den Klassenerhalt. Die Mannschaft von Trainer Denis Bahtijarevic ließ sich durch die ersten schwachen zehn Minuten nicht beirren und präsentierte sich vor 3.004 Zuschauern in der heimischen SCHWALBE arena insbesondere in der Breite stark. Über ein energiegeladenes Angriffsspiel und eine kompakte Deckung erspielten sich die Gummersbacher einen ungefährdeten Sieg.

Die Partie begann mit einem schwungvollen Angriff der Gummersbacher, bei dem Pouya Norouzi nur mit einem Foul gestoppt werden konnte. Den unmittelbaren Siebenmeter in der ersten Minute verwandelte Ivan Martinovic sicher zum 1:0 für den VfL. Doch auch die Bietigheimer begannen mutig im Angriff und stellten schnell eine stabile und flinke Defensive auf. Nach dem 2:1 durch Norouzi in der fünften Minute trumpften die Bietigheimer auf und drehten das Spiel zu ihren Gunsten. Während die SG BBM ihre Angriffe erfolgreich ausspielten, gab es für die Gummersbacher kein Durchkommen. Ein ums andere Mal scheiterten die Oberbergischen an Domenico Ebner, der das Tor der Bietigheimer in der Anfangsphase regelrecht zunagelte.

In der neunten Minute nahm VfL-Coach Bahtijarevic seine erste Auszeit beim Rückstand von 2:5 und sollte damit Ruhe in sein Team bringen, das sich im Anschluss gleich fing und zur Aufholjagd ansetzte. Mit dem 3:5 in der 10. Minute startete Luis Villgrattner die Offensiv-Attacke der Gummersbacher, die in der Folge immer besser ins Rollen kamen. Mit drei Toren in Folge durch Martinovic, Moritz Preuß und Drago Vukovic holte sich der VfL das Momentum und das Selbstvertrauen auf seine Seite zurück (6:6, 13. Minute). Sowohl im Passspiel als auch im Torabschluss setzten die Blau-Weißen immer bessere Akzente und erarbeiteten sich durch Preuß die Führung zurück (8:7, 17. Minute). Auch in der Defensive stellten sich die Gummersbacher immer besser auf die Gäste ein und eroberten sich die Bälle. Durch drei Gegenstoßtreffer hintereinander erhöhten Marvin Sommer (2) und Preuß auf 13:8 und damit fünf Tore Differenz (25. Minute). Bis zum Halbzeitpfiff hielt der VfL das Niveau in Angriff und Abwehr und damit die Bietigheimer auf Distanz. Mit dem 15:11-Treffer von Sommer aus spitzem Winkel ging es für die Mannschaften in die Pause (29. Minute).

Nach dem Seitenwechsel zogen die Gummersbacher weiterhin ihr breites Offensivspiel durch. Im Angriff brachten insbesondere die Rückraumspieler Martinovic, Norouzi und Villgrattner die Bietigheimer Deckung in Bewegung und schufen damit Freiräume. Mit zwei Toren in Folge sorgte Norouzi selbst für das 17:12 (34. Minute), Preuß legte in der 38. Minute auf 19:14 nach. Mit einer Souveränität und dem Selbstverständnis die beiden Punkte in der SCHWALBE arena halten zu wollen, agierten die Gummersbacher auch in der Abwehr unaufgeregt und fanden in Schlussmann Carsten Lichtlein einen guten Rückhalt. In der 45. Minute klärte der VfL-Keeper gegen den freistehenden Jan Asmuth und verbuchte damit seine neunte Parade im Spiel.

Die Gummersbacher verwalteten ihren Vorsprung in der Schlussfolge clever und routiniert gegen die Aufsteiger und lieferten eine klasse Vorstellung ab. In der 48. Minute reihte sich zudem auch Tobias Schröter in die Torschützenliste ein und bescherte seiner Mannschaft eine Sechs-Tore-Führung (22:16). In der 53. und 54. konnte der Rechtsaußen der Gummersbacher gleich zwei weitere Treffer nachlegen, die er ins leere Tor der Bietigheimer einnetzte (26:19). Auch Torhüter Lichtlein konnte auf diese Weise einen Treffer markieren. Der VfL-Schlussmann traf in der 56. Minute unter dem tosenden Applaus der Zuschauer zum 27:20 für sein Team. Für die Gummersbacher, bei denen auch Fynn Herzig und Pierre Busch in der 57. Minute zum Einsatz kamen, setzte Florian Baumgärtner mit seinem Treffer zum 28:21 den Schlusspunkt (60. Minute).

Weniger durch herausragende Einzelakteure als vor allem in der mannschaftlichen Geschlossenheit – neun verschiedene Gummersbacher Spieler konnten sich in die Liste der Torschützen eintragen – überzeugte der VfL am späten Sonntagnachmittag das Gummersbacher Publikum. Beispielhaft kann der Angriff-Abwehr-Wechsel von Vukovic und Villgrattner aufgeführt werden. Während Vukovic im Abwehrzentrum ein ganz starkes Spiel ablieferte, etabliert sich Villgrattner immer mehr im Angriffsspiel der Oberbergischen. Mit der positiven Energie des heutigen Spiels, durch das der VfL einen kleinen Sprung aus der unmittelbaren Abstiegszone machen konnte, wollen die Gummersbacher auch das kommende DHB-Pokal-Achtelfinale angehen. Bereits am Mittwoch trifft der VfL um 19 Uhr in der SCHWALBE arena auf Frisch Auf! Göppingen.

 

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Ich bin überglücklich, dass wir dieses Spiel gewonnen haben. Wir waren heute so etwas wie ein kleiner Favorit. Wir hatten zu Beginn eine kleine Schwächephase, aber da sind wir schnell wieder rausgekommen. Normalerweise, wenn wir ein Spiel gewinnen, haben wir einen oder zwei überragende Spieler. Heute hatten wir keine überragenden Spieler, aber dafür waren wir einfach alle gut. Es haben viele verschiedene Spieler Tore geworfen und auch der Torhüter war stabil. Drago Vukovic hat heute in der Abwehr ein sehr gutes Spiel gemacht, auch wenn die Kraft für den Angriff irgendwann nachließ, aber er ist eben auch keine Zwanzig mehr. Von den jungen Spielern hat Ivan heute schöne Tore gemacht. Pouya als Mittelmann hat sehr gute Räume gerissen und ebenfalls sehr schöne Tore gemacht. Alle sagen, dass wir jetzt eine Englische Woche vor uns haben. Für mich ist das jetzt eher eine deutsche, harte Woche und wir müssen uns jetzt gut auf Göppingen im Pokal vorbereiten.

Ralf Bader (SG BBM Bietigheim): Ich möchte Denis und seiner Mannschaft zum verdienten Sieg gratulieren. Es war nicht so, dass fünf Minuten das Spiel entschieden haben. Schon in der ersten Halbzeit haben sich bei uns viele Fehler eingeschlichen, die ich mehr noch in der Abwehr, als im Angriff gesehen haben. Wir haben offensiver in der Abwehr gestanden, um uns gegen Pouya gegenseitig zu helfen, dafür haben wir dann aber zu viele Räume gelassen. Wir haben dann versucht mit allen Mitteln, die wir zur Verfügung hatten, dagegen zu halten, auch mit allen Abwehrvarianten. Aber es hat für uns einfach nicht gereicht. Ich muss Gummersbach auch ein Kompliment machen. Wir haben es im Angriff nicht geschafft uns Chancen herauszuspielen. Das ist uns so noch nicht einmal gegen Mannschaften passiert, die deutlich besser platziert sind.

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