VfL ereilt bittere Derbyniederlage in der SCHWALBE arena

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Am Donnerstagabend hat der VfL Gummersbach seine erste Heimniederlage der laufenden Saison einstecken müssen. Am fünften Spieltag der aktuellen Spielrunde in der LIQUI MOLY HBL verlor das Team von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson gegen den Bergischen HC mit 27:33 (12:16). 3.816 Zuschauer in der SCHWALBE arena sahen zu Beginn ein fesselndes Derby mit Vorteilen bei den Oberbergischen, ehe die benachbarten Gäste die Oberhand über das Lokalderby übernahmen. In der zweiten Halbzeit scheiterten die Gummersbacher zudem beständig an BHC-Keeper Peter Johannesson, so dass am Ende die dritte Saisonniederlage nicht mehr verhindert werden konnte. Nach fünf Spielen weist der VfL ein Punktekonto von 3:7 auf.

Gleich das erste Tor für die Gummersbacher erzielte Verletzungsrückkehrer Lukas Blohme, der von den blau-weißen Fans mit besonderem Applaus empfangen wurde (1:1, 2. Minute). Ellidi Vidarsson und Julian Köster erhöhten bis zur vierten Minute auf 3:1. Mit einer enorm hohen Schlagzahl ging es weiter, als Kristjan Horžen auf 5:2 erhöhte (6. Minute) und Miloš Vujović nach exakt zehn Minuten von der Außenposition das 7:5 erzielte. In einer intensiv geführten Anfangsphase stachen die Oberbergischen durch explosivere Angriffe und eine geringere Fehlerquote heraus, bis drei Ballverluste in Folge die Zwei-Tore-Führung in einen Rückstand ummünzten (7:8, 16. Minute)

Beide Teams nahmen nun etwas Tempo aus der Begegnung und lieferten sich ein Duell auf Augenhöhe mit sich abwechselnden Torerfolgen. Aufseiten der Hausherren fehlten allerdings die Kreativität und Durchschlagskraft der Anfangsminuten, so dass es nach 20 Minuten 9:10 stand. Auch die folgende Spielzeit gehörte den Gästen vom BHC, die die Hausherren in Minute 23 mit drei Treffern in Rückstand brachten (9:12). Als in der 28. Minute weiterhin ein Drei-Tore-Abstand zubuche stand, machte Sigurdsson von seiner ersten Auszeit Gebrauch (11:14). Der Versuch mit dem Spiel ohne Torhüter noch einmal neue Impulse zu setzen, scheiterte jedoch aufgrund erneuter Fehlwürfe und schneller Treffer der Bergischen Löwen (11:16, 29. Minute). Nach vier Gegentoren in Serie schloss Köster für die Blau-Weißen 20 Sekunden vor der Halbzeitsirene zum 12:16 auf.

Auch nach der Pause lief die Partie aus Sicht der Offensive der Gummersbacher weiterhin schleppend. Im Torabschluss ließen die Oberbergischen immer wieder beste Gelegenheiten aus, weshalb sich keine Aufholjagd einstellen konnte. Stattdessen lag der VfL in Minute 39 gar erstmalig mit fünf Treffern zurück. Der BHC erwies sich nun als spielkontrollierendes Team, das auf nahezu jede Aktion der Hausherren die passende Antwort parat hatte. Folgerichtig berief Sigurdsson in Minute 43 seine Mannschaft bereits zum zweiten Mal zu sich (19:24).

Ein von Gummersbachs Keeper Tibor Ivanišević parierter Strafwurf (43. Minute) löste noch einmal Emotionen auf der Platte und den Rängen aus. Für eine Initialzündung der Blau-Weißen reichte es allerdings nicht aus, die trotz einer nun deutlich aktiveren und erfolgreicheren Defensive zu viele Chancen vergaben. In der 47. Minute verkürzte Tilen Kodrin noch einmal auf 21:25, doch danach verlief auch das letzte Aufbäumen im Sande. Ein 1:5-Lauf erhöhte den Rückstand in der 53. Minute auf acht Tore (22:30), wovon sich die Hausherren endgültig nicht mehr erholten konnten. Das letzte Tor durch Vidarsson in der 60. Minute vollendete den 27:33-Endstand.

Seine nächste Auswärtspartie bestreitet der VfL Gummersbach am Montag, den 25. September, gegen den TVB Stuttgart. Anpfiff der Begegnung in der Baden-Württembergischen Hauptstadt ist um 19 Uhr.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Glückwunsch zum verdienten Sieg. Es ist schwer jetzt hier zu sitzen und es tut mir auch leid für die Jungs. Wir haben viel investiert und uns viel vorgenommen. Am Anfang waren wir gut, aber vielleicht habe ich letztendlich die Niederlage eingeleitet, indem dass ich mit dem siebten Feldspieler habe spielen lassen, aber bei vier Gegentoren zur Halbzeit war eigentlich noch nicht viel passiert. Als wir nah dran waren, verschießen wir dann zu viel und brechen dann langsam auseinander. Der BHC war sehr gut in der Abwehr und wir hatten große Probleme. Wir werfen 27 Tore, ihr Torwart hält um die 20 Bälle, davon viele freie Würfe. Wir spielen uns die Chancen heraus, deshalb tut es umso mehr weh. Wenn wir Tore gemacht haben, hatten wir dann wiederum Probleme rechtzeitig zurückzukommen. In dieser Liga ist es schwer, wenn man deutlich mehr technische Fehler macht als der Gegner. Wir haben verdient verloren. Jetzt gilt es weiterzuarbeiten, um es in den nächsten Spielen besser zu machen.

Jamal Naji (Bergischer HC): Wir sind unglaublich glücklich über die beiden Punkte, den Sieg und wie er zustande gekommen ist. Wie das im Leistungssport nun einmal ist, gab es Stellen, an denen versucht wurde uns eine Krise einzureden. Aber eine Krise besteht nur, wenn sie aus der Mannschaft heraus existiert. Wir haben immer an uns geglaubt und heute sehr emotional gespielt. Im Positionsspiel hätten wir eine höhere Effektivität haben können. Dafür waren wir im Tempospiel sehr effektiv, besonders in den wichtigen Phasen der zweiten Halbzeit. Wir schaffen es in dieser Phase immer die Tore der Gummersbacher zu egalisieren und haben so alles, was sich Gummersbach erarbeitet hat, wieder zunichte gemacht. Das war – gepaart mit der Abwehrarbeit und unserem Torhüter – der Schlüssel zum Sieg.

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