Gummersbach siegt im feurigen Duell der Erstligaaufsteiger

Foto: Philipp Ising

Am dritten Spieltag der Spielzeit 2022/23 in der LIQUI MOLY HBL kam es in der SCHWALBE arena zum Aufeinandertreffen zwischen den beiden Aufsteigern aus der 2. HBL. Vor 3.078 Zuschauern setzte sich der VfL Gummersbach am Sonntagnachmittag mit 29:28 (17:12) gegen den ASV Hamm-Westfalen durch und sicherte sich somit im dritten Spiel bereits seinen zweiten Saisonsieg. In einer starken ersten Halbzeit erwischte die Mannschaft von Cheftrainer Gudjon Valur Sigurdsson gleich den besseren Start und gab den Ton auf dem Spielfeld an. In Durchgang zwei nahm die Partie jedoch einen komplett anderen Verlauf, so dass der ASV die Partie in der Schlussphase zu seinen Gunsten drehte und der VfL völlig von der Rolle war. Erst als die Gummersbacher geschlagen schienen, kamen die Blau-Weißen noch einmal zurück und stellten den Spielstand erneut auf den Kopf.

Mit vollem Elan gingen die beiden Erstligaaufsteiger ihr direktes Duell an, das bis zum 2:2 in der vierten Minute ausgeglichen war, ehe der Gastgeber die Spielkontrolle an sich zog. Jeweils zwei Tore durch Julian Köster und Ole Pregler, der auf Rückraum Mitte startete, in Serie schraubten den Spielstand zu Gunsten des VfL in Minute sechs auf 6:2. Zwischen den Pfosten erhielt Fabian Norsten vom Trainerteam der Gummersbacher den Vorzug vor Tibor Ivanišević und zahlte das Vertrauen gleich mit sehenswerten Paraden zurück, darunter ein Strafwurf der Hammer in Minute 11 beim Spielstand von 8:4 für die Oberbergischen. Nach einer Viertelstunde pendelte sich eine Fünf-Tore-Führung der selbstbewusst agierenden Hausherren ein, für die Pregler zum 12:7 traf (16. Minute).

Die Blau-Weißen stellten eine agile Abwehr und hielten die Konzentration in der Offensive hoch, so dass sie ihren Vorsprung stetig ausbauten. Beim 14:8 brachte der VfL in Person von Tom Jansen erstmals sechs Tore zwischen sich und seinen Gegner (19. Minute), drei Minuten später durch Lukas Blohme sieben (15:8). Ein besonderes Highlight brachte zudem die 22. Minute mit sich, als Hákon Dadi Styrmisson nach 271 Tagen sein Comeback auf der Platte nach überstandenem Kreuzbandriss gab und für Tilen Kodrin eingewechselt wurde. Bis zum Halbzeitpfiff gelang es den Gästen den Rückstand noch einmal leicht zu verkürzen, so dass es beim Stand von 17:12 in die Kabine ging.

Im zweiten Durchgang setzte der VfL auf der Torhüterposition auf Ivanišević, der sich in der 33. Minute erstmals auszeichnete. Im Angriff kamen seine Vorderleute allerdings schwerer in Tritt. Folglich schmolz die Führung der Gummersbacher in der 37. Minute auf zwei Treffer (18:16). In dieser Zeit häuften sich unnötige Fehler aufseiten der Blau-Weißen, die beim Stand von 21:18 in der 43. Minute folgerichtig von ihrer Auszeit Gebrauch machten. Doch auch die sich anschließenden Angriffe der Oberbergischen fanden nicht den Weg ins Tor, während der ASV seine Sache immer besser machte. Drei Treffer in Folge durch die Hammer drehten die Partie schließlich komplett und brachten den VfL in der 49. Minute erstmals ins Hintertreffen (22:23), woraufhin Sigurdsson die nächste Auszeit einberief.

Auch diese blieb jedoch wirkungslos, als die Blau-Weißen weiterhin die Bälle aus der Hand gaben und ASV-Torhüter Vladimir Bozic nicht nur zwei Mal parierte, sondern auch im Gegenzug selbst ins Tor traf (22:25, 50. Minute). Den Gummersbachern fielen kaum noch Mittel gegen die Defensive der Gäste ein, die nun vor Selbstbewusstsein strotzten und den Gastgebern einen 24:28-Rückstand einbrachten (55. Minute). Der VfL stellte nun auf Kampfmodus und verkürzte in der 56. Minute durch Dominik Mappes zum 26:28. Ein Ballgewinn in der Abwehr und der anschließende Anschlusstreffer von Mappes sorgte auch auf den Rängen wieder für Hoffnung (27:28, 57. Minute). Der Mittelmann war es auch, der in der 59. Minute nach einer starken Defensivaktion der Gummersbacher Abwehr den Ball zum 28:28-Ausgleich im Tor unterbrachte. Auf einen technischen Fehler der Hammer folgte der fünfte Treffer in Serie für die Gastgeber – wieder durch Mappes (29:28, 60. Minute). Den letzten Angriff der Gäste wehrte die Deckung um Keeper Norsten ab, so dass die Gummersbacher schlussendlich doch einen Heimsieg feiern konnten.

Nach zwei Heimspielen in Folge findet der nächste Auftritt der Mannschaft von Sigurdsson auswärts bei der HSG Wetzlar statt. Die Partie wird am Sonntag, den 18. September, um 16:05 Uhr angepfiffen.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Drei Tage später darf ich hier als der glücklichere Gewinner sitzen. In der 1. Halbzeit spielen wir überragend, führen mit 17:10 und kriegen dann noch zwei Tore durch eine Unkonzentriertheit. Wir haben sehr stark gedeckt und es allgemein sehr gut gemacht. In der zweiten Halbzeit war Hamm überragend in der Abwehr. Ich habe dann überlegt mit sieben gegen sechs zu spielen, aber das hat auch nicht gut geklappt. Dann nach vier Toren Rückstand noch mit einem Tor zu gewinnen, grenzt fast schon an ein Wunder. Die Jungs haben den Druck heute wirklich spüren können. Wir haben einen sicher geglaubten Sieg hergeschenkt und sind dann wieder zurückgekommen, das freut mich sehr für die Jungs. Wir sind glücklich, dass wir heute gewonnen haben.

Michael Lerscht (ASV Hamm-Westfalen): Natürlich könnte man viel über die unterschiedlichen Phasen der Partie analysieren. Der VfL war in der ersten Halbzeit besser, dann spielen wir 20 super Minuten und geben am Ende den Sieg aus der Hand. Mir geht es aber vor allem darum meinen Jungs Mut zuzusprechen, dass sie nach einer schweren ersten Halbzeit zurückgekommen sind. Wir sind jetzt richtig in der Liga angekommen und sehen, was wir leisten können, wenn wir alles auf die Platte bringen, was wir drauf haben. Viele sagen, dass die Niederlage schade ist, aber wichtig ist, dass wir diese Leistung jetzt in die nächsten Spiele weitertransportieren. Glückwunsch an Gummersbach!

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