Gummersbach schrammt an erneutem Überraschungserfolg in ausverkaufter SCHWALBE arena vorbei

Fotos: Philipp Ising

Am 15. Spieltag der laufenden Saison in der LIQUI MOLY HBL hat der VfL Gummersbach seine sechste Niederlage eingefahren. Gegen die Rhein-Neckar Löwen musste sich das Team von Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson am Donnerstagabend mit 29:32 (16:18) geschlagen geben. Vor 4.132 Zuschauern in der ausverkauften SCHWALBE arena bot sich ein weitgehend ausgeglichenes Spiel mit leichten Vorteilen aufseiten der Gäste. Bis in die Schlussphase hinein ließen sich die Blau-Weißen jedoch nicht abschütteln und drehten dem Spielstand noch einmal zu ihren Gunsten. In der letzten Konsequenz ließen die Oberbergischen jedoch zu viele Chancen liegen, so dass die Löwen schlussendlich die Punkte aus Gummersbach entführen konnten.

Der VfL erwischte zunächst einen schwungvollen Start in die Partie, in der sie durch einen Hüftwurf des Rückkehrers Dominik Mappes in der zweiten Minute mit 2:0 in Führung gingen und das dritte Tor in Folge in der Luft lag. Doch nach zwei starken Paraden von Gummersbachs Keeper Tibor Ivanišević kamen auch die Löwen ins Spiel und brachten die Hausherren erstmals nach sieben Minuten in Rückstand (3:4). In einer wilden Anfangsphase hielten beide Teams das Tempo hoch, leisteten sich jedoch auch den einen oder anderen Fehler. Über eine erneute VfL-Führung durch Ellidi Vidarsson zum 7:6 (12. Minute) gerieten die Oberbergischen nach 17 Minuten erstmals mit drei Toren ins Hintertreffen (8:11).

Doch auch dieses Mal berappelten sich die Gummersbacher schnell und boten dem Favoriten aus Mannheim die Stirn. Nach dem 10:11-Anschluss durch Lukas Blohme in der 19. Minute bot sich den Gastgebern nach der bereits neunten Parade von Ivanišević die erneute Chance zum Ausgleich, die der VfL jedoch nicht nutzen konnte. Stattdessen erwiesen sich die Löwen in dieser Spielphase als cleverer und eroberten die Spielkontrolle zurück. Beim Stand von 13:16 nahm Sigurdsson von seiner ersten Auszeit Gebrauch, woraufhin seine Mannschaft wieder bis zum Anschlusstreffer kam (16:17, 29. Minute). Der letzte Treffer in Spielhälfte eins gebührte dann noch einmal den Gästen, so dass es beim Stand von 16:18 in die Kabine ging.

Auch in der zweiten Halbzeit zeigten die Oberbergischen zu jeder Zeit vollen Einsatzwillen. Während Ivanišević weiterhin den Rückhalt der Defensive bildete, tat sich der Bundesliga-Aufsteiger in der Offensive noch schwer die ihm sich bietenden Chancen zum Ausgleich zu nutzen. Beispielhaft für diese Spielphase verkürzten die Gummersbacher beim 20:21 durch Julian Köster zum wiederholten Mal auf ein Tor, mussten die Rhein-Neckar Löwen jedoch im Anschluss wieder ziehen lassen (20:22, 41. Minute). So blieb es stetig bei einem Rückstand der Hausherren von ein bis drei Treffern.

Ein erneuter Kraftakt des VfL verwandelte den 22:25-Rückstand in Minute 45 binnen zwei Minuten in einen 25:25-Ausgleich. Mit der Unterstützung des heimischen Publikums mobilisierten die Oberbergischen noch einmal alle Reserven und kamen durch Tom Jansen in der 50. Minute zur ersten eigenen Führung in Durchgang zwei (26:25). Auf eine erneute Führung durch das Tor von Mappes zum 28:27 antworteten die Löwen jedoch trotz einer weiterhin überragenden Leistung von Ivanišević mit einem 4:0-Lauf, der den VfL schlussendlich vor eine zu große Aufgabe stellte (28:31, 57. Minute). Die Blau-Weißen bemühten sich zwar bis zum Spielende um jeden Ballgewinn, fanden jedoch im Angriff nicht mehr den Weg ins Tor. Der fünfte Mannheimer Treffer in Serie beendete die Hoffnung der Oberbergischen auf Punkte (28:32, 60. Minute), ehe Mappes mit dem 29:32 den Schlussakt der Partie setzte.

In einer Woche muss sich das Sigurdsson-Team zum nächsten Mal auswärts beweisen. Mit dem HC Erlangen wartet am Donnerstag, den 8. Dezember, eine weitere schwere Aufgabe auf den Bundesliga-Aufsteiger.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Herzlichen Glückwunsch an die Rhein-Neckar Löwen zum am Ende verdienten Sieg. Ich bin einerseits enttäuscht, dass wir nichts Zählbares in Gummersbach behalten haben, aber wir hatten auf der anderen Seite 20 Torhüterparaden und sind vor allem deshalb im Spiel geblieben. Wir haben Knorr, Horzen und Kohlbacher bis zum Ende nicht in den Griff gekriegt. Wir haben insgesamt zu viele Chancen liegen gelassen, sind aber immer im Spiel geblieben. Ich bin stolz, wie wir gekämpft haben, aber enttäuscht, dass wir uns am Ende selbst im Weg gestanden und falsche Entscheidungen getroffen haben. Wir müssen nicht drumherum reden, die Rhein-Neckar Löwen sind besser besetzt und spielen eine überragende Saison. Mit der Entwicklung meiner Mannschaft bin ich zufrieden, aber wenn man bei eigener Führung am Ende einen 5:0-Lauf hinnehmen muss, ist das natürlich enttäuschend. Wir müssen weiter hart arbeiten, damit wir zukünftig auch in der heißen Phase einen kühlen Kopf bewahren und die richtigen Entscheidungen treffen.

Sebastian Hinze (Rhein-Neckar Löwen): Wir sind unfassbar glücklich in Gummersbach gewonnen zu haben und gegen eine starke Mannschaft zwei Punkte mitzunehmen. Es war das von uns erwartete und erhoffte Spiel, das sich sehr eng gestaltet hat. Immer wieder hatte die eine Mannschaft eine gute Phase und die andere kam wieder zurück. Wir gehen mit plus zwei Treffern in die Halbzeit, es hätte aber genauso gut auch ein Unentschieden sein können. In der zweiten Halbzeit kamen wir nicht ganz so gut rein, da haben wir vor allem von außen viel liegen gelassen, während Ivanišević ein starkes Spiel gemacht hat. Als dann Gummersbach in Führung gegangen ist und das Momentum auf seiner Seite hat, hat Späth viel gehalten. Gummersbach wirft in den Situationen zwei, drei Würfe weg und dann entscheiden Kleinigkeiten. Am Ende war es glücklich, weil so ein Spiel in der zweiten Halbzeit in beide Richtungen gehen kann, aber meine Jungs haben sich das nach einer schwierigen Woche heute verdient.

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