Gummersbach wahrt im Spitzenspiel der Gruppenphase gegen Toulouse weiße Weste in der EHF European League

22. Oktober 2024

Mit einem weiteren Sieg und dadurch 6:0 Punkten hat der VfL Gummersbach am Dienstagabend die Hinserie der Gruppenphase in der EHF European League abgeschlossen. Gegen den bis dato punktgleichen Konkurrenten FENIX Toulouse Handball gewann die Mannschaft von Cheftrainer Gujdon Valur Sigurdsson vor 2.688 Zuschauern in der SCHWALBE arena mit 33:26 (16:15). Nach einer starken Anfangsphase der Gäste, die in der ersten Halbzeit gut mithielten, übernahm der Bundesligist die Spielkontrolle und schaffte es sich in Durchgang zwei von seinem Kontrahenten abzusetzen. Nach drei von sechs Gruppenspielen rangieren die Oberbergischen in ihrer Gruppe H mit 6:0 Punkten auf Position eins.

Die Anfangsphase in der SCHWALBE arena gehörte den Gästen aus Frankreich, die von Beginn an aufs Tempo drückten und in der Abwehr beherzt zugriffen. In der Defensive konnten sich die Gastgeber für zwei starke Paraden bei Torhüter Bertram Obling bedanken, dass der Rückstand nicht deutlicher war, als Mathis Häseler erst in der siebten Minute den ersten Treffer für die Hausherren erzielte (1:2). Toulouse fand in der Gummersbacher Abwehr immer wieder Lücken, während es auf der Gegenseite Häseler war, der die Defensive von FENIX beschäftigte und in den Minuten acht und neun auch die nächsten beiden VfL-Tore erzielte (3:4). Ein ums andere Mal hatten die Franzosen jedoch schnelle und effektive Antworten parat, so dass Sigurdsson in der zwölften Minute beim Stand von 4:7 von seiner ersten Auszeit Gebrauch machte.

Die Gummersbacher zeigten sich fortan langsam spielfreudiger. Eine schöne Ballstaffette durch die gesamte Mannschaft vollendete Miloš Vujović ebenso erfolgreich wie unmittelbar im Anschluss den Tempogegenstoß nach vorangegangenem Ballgewinn (8:8, 16. Minute). Zwei Minuten später sorgte Giorgi Tskhovrebadze sogar für die erste VfL-Führung der Partie zum 10:9, ehe Kristjan Horžen und Miro Schluroff gar auf 12:9 erhöhten (20. Minute) und das erste Timeout der Gäste erzwangen. Dem Bundesligisten gelang es auch in der Folgezeit Toulouse auf Distanz zu halten. Mit einer cleveren Körpertäuschung und dem erfolgreichen Abschluss zum 16:12 erhöhte Tskhovrebadze in der 26. Minute erstmals auf vier Treffer Abstand. In den Schlussminuten der ersten Hälfte waren es jedoch die Gäste, die noch einmal das Tempo anzogen und so bis zur Pausensirene auf ein Tor aufschließen konnten (16:15).

Zu Beginn des zweiten Durchgangs blieb es ein umkämpftes Match mit Vorteilen für die Oberbergischen, für die Lukas Blohme in der 33. Minute zum 19:16 einnetzte, ehe fünf Minuten lang gar kein Tor auf der Platte fiel. In dieser Phase konnten sich die Hausherren vor allem beim überragenden Obling bedanken, an dem für Toulouse kein Vorbeikommen war. Ein Doppelpack von Schluroff und Blohme schraubte den Spielstand auf 21:16 (39. Minute) hoch. Angetrieben von ihren Fans setzten die Gummersbacher nach und bauten peu à peu ihren Vorsprung auf, so dass Schluroff in der 47. Minute sieben Treffer zwischen den VfL und FENIX brachte (25:18).

Die Franzosen blieben jedoch weiter hartnäckig und setzten immer wieder Akzente. So verkürzten sie bis zur 51. Minute auf vier Tore (26:22), scheiterten neben Obling im laufenden Spiel jedoch in Minute 53 bereits zum zweiten Mal per Siebenmeter auch an Dominik Kuzmanović. Die Gastgeber hielten die Konzentration ihrerseits hoch und erlaubten sich in der Crunchtime keine Schwächephase mehr. Tskhovrebadze zum 29:23 (56. Minute) und Vujović zum 31:25 (58. Minute) hielten den VfL auf Kurs, der in den Schlussminuten noch einmal eng gedeckt wurde, sich aber immer wieder aus der Umklammerung lösen konnte. Beendet wurde die Partie wenige Sekunden nach dem letzten Tor von Ole Pregler deutlich mit 33:26.

In der DAIKIN HBL erwartet den VfL Gummersbach die nächste Begegnung am kommenden Samstag, den 26. Oktober. Um 19 Uhr gastieren die Oberbergischen beim Aufsteiger 1. VfL Potsdam.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Ich bin sehr zufrieden, dass wir gewonnen haben. Außer in den ersten zehn Minuten, die wir verschlafen haben, haben wir ein gutes Spiel von beiden Mannschaften gesehen. Die erste Halbzeit war sehr ausgeglichen mit guten Torhütern auf beiden Seiten. Wir gehen dann mit einer Führung in die Pause und erwischen in der zweiten Halbzeit den besseren Start. Wir waren sehr effektiv und haben aus meiner Sicht auch verdient gewonnen, aber ich möchte mich bei Toulouse bedanken. Sie sind eine hervorragende Mannschaft und haben es gut gemacht, auch wenn wir in der zweiten Halbzeit etwas stärker waren. Ich freue mich auf das Rückspiel.

Danijel Anđelković (FENIX Toulouse Handball): Das Spiel war schwer für uns. Zuallererst möchte ich der Gummersbacher Mannschaft zum Sieg und zum fairen Spiel gratulieren. Wir wussten, dass sie schnell spielen können und wir haben versucht, uns darauf einzustellen, aber das ist immer schwierig. Auf diese Art von Geschwindigkeit ist man nie vorbereitet. Für uns war es auch ein Test, um zu sehen, wo wir gegen deutsche Mannschaften stehen. Der Unterschied ist nicht so groß. Mit einigen technischen Fehlern haben wir ihnen die Möglichkeit gegeben, uns Mitte der Halbzeit einzuholen. Wir hätten ein bisschen besser spielen können. Es war schön, in dieser Halle spielen zu dürfen. Wir werden uns noch besser auf das Rückspiel in Toulouse vorbereiten.

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