Wir sind die „Heimat des Handballs“ – VfL Gummersbach stellt Zukunftsvision vor

Photos: Philipp Ising

In zwei großen Veranstaltungen am Dienstagabend mit rund 300 Vertretern der Wirtschaft und Politik beziehungsweise am Mittwochabend mit rund 600 Fans und Interessierten hat der VfL Gummersbach in der SCHWALBE arena seine strategische Neuausrichtung präsentiert. Dabei handelt es sich in erster Linie nicht nur um einen Markenrelaunch, bei dem der Slogan „Heimat des Handballs“ das bekannte „Leidenschaft vereint“ ersetzt, sondern darum, eine neue, moderne Haltung zu etablieren und die damit verbundenen Visionen des Vereins aktuellen und potenziellen Partnern und Fans näher zu bringen.

Der VfL will nicht mehr nur Gummersbach sein, sondern sich in der ganzen Region über die Grenzen des Oberbergischen hinaus engagieren und seinen Namen dazu nutzen, im Besonderen in Kindergärten, Schulen und Vereinen für den Handballsport zu werben. Dazu wurden und werden zahlreiche Maßnahmen wie Handballcamps und eine Schultour getroffen. Gleichzeitig will sich der VfL als Marke verjüngen, was durch das neue Handzeichen symbolisiert wird. Die Etablierung eines Handzeichens gab es in der Handball Bundesliga bisher nicht, was den VfL Gummersbach auch in dieser Hinsicht attraktiv und einzigartig macht. Der VfL versteht sich als Werteverein, der seine Tradition lebt, die Gegenwart unabhängig von kurzfristigen Erfolgen oder Misserfolgen feiert und insbesondere die Weichen für die Zukunft des Handballsports in der Region stellt. Er steht auch in der Verantwortung gerade die Werte zu vermitteln, die in der heutigen Gesellschaft immer wichtiger werden. Unabhängig von politischen Grenzen, Generationen, Kulturen und Glaubensrichtungen bietet der VfL eine Heimat für alle.

„Wer nichts verändern will, wird auch das verlieren, was er bewahren möchte.“ Mit diesem Zitat von Gustav Heinemann begann Geschäftsführer Christoph Schindler seine Ausführungen zur Neuausrichtung des VfL Gummersbach. Zuvor konnten die Besucher der Veranstaltungen beider Tage hautnah erleben, wie sich sonst nur die Spieler der Bundesliga-Mannschaft fühlen, wenn sie die SCHWALBE arena betreten. Auf das beim Einlauf der Profis bei Heimspielen bekannte Feuerspalier folgte ein Spalier aus Bundesliga-, U23- und allen Akademiespielern, durch das die Besucher in der wie beim Heimspiel aufgebauten SCHWALBE arena auf der Kienbaum-Tribüne Platz nahmen und dem Vortrag Schindlers lauschten.

Das Erlebnis Handball fördern

Der neue Slogan betitelt den VfL als „Heimat des Handballs“. Sein Ursprung ist naheliegend und reicht doch weiter als in die Vergangenheit. Der VfL Gummersbach hat die Handball Bundesliga mitbegründet und ist als ältester und einziger Verein noch immer ein fester Bestandteil der ersten Liga. Zweifelsohne lebt der VfL von seiner Tradition und den großen Erfolgen der Legenden der Vergangenheit. Gerade die beiden letzten schwierigen Jahre, die vom Abstiegskampf geprägt waren, und die aktuelle Tabellensituation der Bundesliga-Mannschaft zeigen jedoch auch auf, dass Tradition allein nicht ausreichend ist, um wirtschaftlich und sportlich mit der Konkurrenz mithalten zu können. Daher hat der VfL Gummersbach entschieden, sich eine neue und vor allem zeitlose Identität zu geben, deren Ausrichtung sich die Arbeit des Vereins in Zukunft unterordnet. Der VfL will das Erlebnis Handball in allen Facetten fördern und den Verein in Zukunft wieder zur Handball-Heimat Nummer eins machen. Das soll aber nicht nur auf Plakaten und Werbeflächen sichtbar werden. In den nächsten Wochen, Monaten und Jahren wird der VfL diesen Leitsatz immer weiter mit Leben füllen und in den Alltag integrieren. Der VfL hat Legenden hervorgebracht und den Handballsport geprägt. Mit seiner Neuausrichtung gibt der VfL seinen Profis, jungen Talenten, aber auch dem Breitensport und damit allen Handballbegeisterten eine Heimat.

Das beginnt bereits in Kindergärten und Schulen, wo der VfL seine Vorbildfunktion wahrnehmen wird und gezielt Kinder und Jugendliche für den Handballsport als bessere Alternative zu Spielekonsole und Smartphone begeistern will. Auf der Agenda stehen daher bis zu 20 Handballcamps mit ausgebildeten Trainern und Besuchen der Bundesliga-Profis allein in den nächsten sieben Monaten, eine Schultour durch die ganze Region sowie ein internationales Feriencamp, bei dem der VfL im nächsten Sommer Jugendlichen aus dem Ausland eine Heimat bieten wird.

Heiner Brand neuer Schirmherr der Handballakademie

Mit Heiner Brand gelang es dem VfL nicht nur die Handball-Legende schlechthin als Schirmherr für die vereinseigene Handballakademie zu gewinnen, sondern auch denjenigen, der sich seinerseits wie kein zweiter initiativ für die Förderung der Nachwuchsarbeit in Deutschland eingesetzt hat. In der Akademie werden junge Talente nicht nur unter leistungssportlichen Bedingungen beim Training begleitet, auch die schulische und berufliche Laufbahn der Jungen sowie insbesondere die Persönlichkeitsentwicklung stehen im Fokus. Gerade die Faktoren Fairness, Disziplin und Zusammenhalt stehen mit den Werten der Gummersbacher Neuausrichtung im Einklang.

Ein weiteres Zeichen der selbstbewussten und modernen Haltung des VfL Gummersbach bildet das neue Handzeichen, in dem aus der Faust sowohl der Zeigefinger als auch der kleine Finger abgespreizt werden und das auf Plakaten bereits als getapte Handballer-Hand in Umlauf gebracht wurde. „Wir wollen die Spiele und wir wollen unseren Sport rocken“, erklärt Schindler die Bedeutung. Es symbolisiert die Mentalität der Gummersbacher, jedes Spiel mit voller Einsatzbereitschaft anzugehen, auch wenn die Voraussetzungen für einen Sieg noch so schwierig sind. Diese Haltung hat die aktuelle Bundesliga-Mannschaft bereits verinnerlicht und wird so in die Pflicht genommen. Beispiele dafür sind etwa Pouya Norouzi, der sich kurz vor der Halbzeitpause im Pokalspiel gegen Göppingen die Nase brach und sich in der zweiten Hälfte zum Wohl der Mannschaft wieder auf die Platte gestellt hat oder Eigengewächs Tobias Schröter, der alle Nachwuchsabteilungen des VfL durchlaufen hat und mittlerweile eine feste Größe des Bundesliga-Teams ist – beide verkörpern die neue Haltung des VfL. Erwähnenswert ist an dieser Stelle auch noch Luis Villgrattner, der bis zur letzten Saison noch Spieler der vereinseigenen U23 war und in der aktuellen Saison in die Bundeliga-Mannschaft aufgerückt ist und nun als neuer Hoffnungsträger seine Chance erfolgreich nutzt.

Netzwerkbildung für Partner und Fans

Neben den Sportlern fokussiert sich die Neuausrichtung des VfL auch auf diejenigen, die das Erlebnis Handball für andere ermöglichen. Daher wird sich der VfL Gummersbach in Zukunft für seine Sponsoren mit innovativen und individualisierten Konzepten aufstellen, um Produkte und Marken der Partner zielgruppengerecht zu bewerben und authentisch zu präsentieren. Über ein synergetisches Marketingkonzept wird der VfL als Vermittler seiner Partner untereinander und zwischen Partnern und Fans des VfL Gummersbach einzigartige Plattformen schaffen, die für alle Beteiligten eine höhere Reichweite generieren.

Auch die Fans spielen in der Neuausrichtung des VfL eine zentrale Rolle „Wir wollen Hürden senken“, betont Schindler: „Das heißt, dass wir dafür sorgen müssen, dass der Zugang zum VfL einfacher gemacht wird.“ Konkret versprach der Geschäftsführer des VfL, dass die Ticketpreise zur kommenden Saison gesenkt werden. Gleichzeitig plant der VfL Maßnahmen, um den Eventcharakter bei Heimspielen zu steigern. Zur nächsten Saison konnte der VfL außerdem „hummel“ als neuen Textilausstatter für sich gewinnen. Als Traditionsmarke im Handball schlechthin, die vor allem auch die jüngere Generation anspricht, passt „hummel“ daher perfekt ins Gesamtkonzept der Gummersbacher. Ab dem kommenden Jahr wird zudem das Merchandising des Vereins ausgelagert, um auch in dieser Hinsicht vielseitiger zu werden und mehr auf die Wünsche der Fans eingehen zu können. Gemeinsam mit Fans soll außerdem eine digitale Plattform erstellt werden, über die die Kommunikation der Fans untereinander – beispielsweise zur Planung gemeinsamer Auswärtsfahrten – durch die Errichtung einer zentralen, barrierefreien Anlaufstelle erleichtert wird.

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