VfL verliert beim Spitzenreiter aus Flensburg

Foto: Nastasja Kleinjung

Der VfL Gummersbach tritt am Abend des Gründonnerstags die Rückreise aus Flensburg ohne Punkte im Gepäck an. 6.300 Zuschauer in der ausverkauften FLENS-ARENA sahen am 27. Spieltag der Handball-Bundesliga eine 20:28 (12:17)-Niederlage des Bundesliga-Dinos beim Ligaprimus, der SG Flensburg-Handewitt. Nach einer Anfangsphase auf Augenhöhe setzten sich die Flensburger durch ihre individuelle Klasse leicht ab. Dank einer weiterhin engagierten Leistung schlugen sich die Gummersbacher gegen den haushohen Favoriten aus Flensburg bis zur Schlussphase weiter ordentlich, ehe die SG in den Schlussminuten noch einmal auftrumpfte und einen deutlichen Vorsprung herausarbeitete.

Der VfL startete mutig in die Partie. Das zeigte sich gleich in der ersten Abwehraktion des Spiels, als Tobias Schröter einen Pass der Flensburger abfing und den Gegenstoß lief (1. Minute). Der anschließende Abschluss fand zwar nicht den Weg in den Kasten der SG, nur zwei Minuten später machte es Florian Baumgärtner nach erneutem Ballgewinn jedoch besser und erzielte das 1:0. Die Gummersbacher, bei denen Fynn Herzig in der Offensive Regie führte, zeigten vollen Einsatz und brachten konzentrierte Angriffe auf die Platte. In Minute acht traf Marvin Sommer sehenswert zum 4:3. Auch als die SG im Anschluss seine erste Führung verbuchen konnte (4:5, 9. Minute), ließen sich die Gäste aus dem Oberbergischen nicht abschütteln. So entwickelte sich eine muntere und ausgeglichene Anfangsphase, in der der VfL die Hausherren immer wieder vor knifflige Aufgaben stellte. In der 17. Minute brachte Sommer die Blau-Weißen per Kempa-Trick mit 9:8 erneut in Führung.

In den letzten zehn Minuten der ersten Halbzeit war es jedoch die SG Flensburg-Handewitt, die das Heft mehr und mehr in die Hand nahm, während dem Gummersbacher Spiel die Struktur etwas abhandenkam. Binnen vier Minuten traf die Heimmannschaft vier Mal in Folge und drehte den Spielstand auf 9:12 (21. Minute). Zu diesem Zeitpunkt war erstmals im Spiel eines der beiden Teams mit mehr als einem Tor vorne. Mit ihrer Cleverness und den Qualitäten eines Spitzenreiters nutzte die SG den eigenen Lauf, um sich mit einer knappen Führung festzusetzen. Im Angriff scheiterten die Gummersbacher, die nun Pouya Norouzi und Ivan Martinovic für Herzig und Baumgärtner einwechselten, an der eigenen Torausbeute, während die Flensburger ihre Chancen konsequenter ausspielten. Ein erneuter 4:0-Lauf der Mannschaft aus dem Norden sicherte dem Favoriten einen Fünf-Tore-Halbzeitvorsprung (12:15, 30. Minute).

Nach dem Seitenwechsel begannen beide Teams fahrig und ohne den richtigen Zug zum Tor. Nach zwischenzeitlichem Sechs-Tore-Rückstand (12:18, 33. Minute) kam der VfL durch Treffer von Sommer und Stanislav Zhukov in der 38. Minute wieder auf vier Tore an den Spitzenreiter der Liga heran (14:18). Der im zweiten Durchgang zwischen den Pfosten eingewechselte Matthias Puhle hielt den VfL nun mit einigen Paraden im Spiel, während die Offensivaktionen weiterhin zäh blieben. Dennoch kämpften die Gummersbacher weiter um jeden Ballgewinn und belohnten sich zumindest mit einem weiter knappen Ergebnis. So wuchtete Zhukov den Ball in der 46. Minute zum 17:21 ins Tor und hielt damit den Vier-Tore-Rückstand aufrecht.

Erst in der Schlussphase der Begegnung ging den Gummersbachern spürbar die Puste aus und die Oberbergischen leisteten nicht mehr den Widerstand der vorherigen Spielzeit. Beim Stand von 17:24 in Minute 50 lagen die Gäste folglich erstmals mit sieben Treffern hinten. Auch diesmal gab sich der VfL jedoch nicht auf. Zwei Tore in Folge von Sommer und Martinovic, der aus ganz spitzem Winkel von außen traf, besorgten den 19:24-Zwischenstand (53. Minute). Schlussendlich mussten die Gummersbacher ihrem Kräfteverschleiß doch noch Tribut zollen. Ein schöner Lupfer von Baumgärtner zum 20:25 in der 56. Minute sollte der letzte Treffer auf VfL-Seite sein, ehe die Gäste keinen Angriff mehr erfolgreich beenden konnten und die SG noch einmal drei Tore zum 20:28-Endstand nachlegte (60. Minute).

Trotz der Niederlage verkauften sich die Gummersbacher insbesondere zu Beginn des Spiels teuer und zeigten Stabilität und Struktur in ihren Spielzügen und Kombinationen. Die insgesamt deutlich aufsteigende Form der Oberbergischen unter Trainer Torge Greve gilt es umso mehr in den kommenden Begegnungen zu bestätigen und die Schwachstellen, insbesondere die noch zu hohe Fehleranzahl, auszumerzen. Am Sonntagnachmittag, den 28. April, erwartet der VfL den HC Erlangen in der heimischen SCHWALBE arena.

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