VfL knöpft Hamburg im Spitzenspiel die ersten Punkte ab

Photos: Philipp Ising

Am Sonntagnachmittag hat der VfL Gummersbach im Spitzenspiel des siebten Spieltags der 2. HBL den fünften Sieg im sechsten Spiel errungen. Unter Ausschluss von Zuschauern gewann das Team um Chefcoach Gudjon Valur Sigurdsson nach einem hart umkämpften Duell mit 26:25 (12:11) gegen den Handball Sport Verein Hamburg. Der VfL legte besonders in der Anfangsphase eine gute Leistung an den Tag und präsentierte sich nach dreiwöchiger Spielpause auf den Punkt genau fokussiert. Gegen Ende des ersten Durchgangs und insbesondere zu Beginn von Hälfte zwei drehten jedoch die Gäste auf und drohten die Punkte aus der SCHWALBE arena zu entführen. Dank eines starken Matthias Puhle im Tor der Gummersbacher und dem unbedingten Siegeswillen gelang es den Hausherren die Partie erneut zu ihren Gunsten zu drehen und dem HSV Hamburg die erste Niederlage der Saison zuzufügen.

Den ersten Angriff des Spiels verwandelte Timm Schneider zum 1:0 für den VfL (1. Minute). Die Partie begann dabei erwartungsgemäß mit zwei konzentrierten und agilen Deckungsreihen, die früh die Angriffsbemühungen der Gegner unterbanden. Vor allem die Gummersbacher zeigten sich aufmerksam. So eroberte Lukas Blohme beim Stand von 2:2 in der achten Minute gleich zwei Mal in Folge den Ball und versenkte ihn mit einem langen Ball ins leere Tor der Hamburger (4:2). Während beide Teams eine ähnliche Aggressivität an den Tag legten und sich dadurch schon früh mehrfach personell dezimierten, legten die Hausherren die bessere Cleverness an den Tag. Ihre spielerische Überlegenheit münzten die Oberbergischen ein ums andere Mal in Tore um, so auch beim 7:4-Treffer durch Raul Santos (13. Minute).

Wie selbstbewusst die Gummersbacher auftraten, zeigte sich auch beim Kempa-Trick in der 17. Minute, als Tobias Schröter Kreisläufer Ellidi Vidarsson im perfekten Moment anspielte und dieser den Ball sicher im Hamburger Netz unterbrachte (8:5). Beide Teams bemühten sich um ein schnelles Spiel und zeigten hohe Einsatzbereitschaft. Auf Seiten des VfL war neben dem Abwehrverbund auch Keeper Puhle von Anfang an gut in der Partie und gab seinen Vorderleuten den nötigen Rückhalt. Das erwies sich vor allem nach etwa 20 Minuten als wichtig, als die Gummersbacher in der Offensive nicht mehr so zielstrebig unterwegs waren wie noch zu vor. Dank einer ganz starken Parade von Puhle in der 23. Minute beim Stand von 9:8 blieb der VfL weiterhin in Front. Nach sieben torlosen Minuten auf der Haben-Seite war es schließlich Timm Schneider, der in Minute 25 mit dem 10:8 wieder einen Treffer für die Blau-Weißen erzielte. Einen knappen 12:11-Vorsprung nahmen die Oberbergischen mit in die Halbzeitpause. Erneut konnten sie sich bei ihrem Schlussmann bedanken, der nach Ablauf der regulären Zeit noch einen Strafwurf parierte.

Den ersten Ausgleich seit dem 2:2 nach fünf Spielminuten musste der VfL stattdessen unmittelbar nach dem Wiederanpfiff hinnehmen (12:12, 31. Minute). Ein verworfener Siebenmeter von Santos und ein erfolgreicher Gegenangriff des HSV mündete gar in die erste Gästeführung der Partie (12:13, 32. Minute). Für die Hausherren galt es nun die aufkommende leichte Nervosität zu bekämpfen und zurück in die Partie und zur Souveränität der Anfangsphase zu finden. Die Gummersbacher vergaben jedoch zahlreiche klare Torchancen, so dass es nach 40 Minuten nur zum 18:18-Ausgleich durch Kapitän Schneider reichte. Auch ein zwischenzeitlicher Torhüterwechsel blieb ohne Effekt. Noch schwieriger wurde es für den VfL dagegen, als Tin Kontrec in der 42. Minute für ein überhartes Einsteigen gegen Thies Bergemann die rote Karte sah.

Auch wenn längst nicht mehr alles rund lief, blieb der VfL Dank seiner kämpferischen Einstellung die ganze Zeit über in Schlagdistanz. Nachdem die Blau-Weißen immer wieder den Ausgleich erzielten, war es in der 50. Minute ein abgefangener Ball von Santos in der Abwehr, der nach dem folgenden Konter im Tor der Hamburger einschlug und damit die erste Gummersbacher Führung seit der Halbzeitpause markierte (21:20, 49. Minute). Die anschließende Parade von Puhle und zwei schnelle Treffer von Schneider und Jonas Stüber stellten die Kräfteverhältnisse des Spitzenspiels erneut auf den Kopf (23:20, 51. Minute). Sofort war die Körpersprache beim VfL wieder präsent. Die zurückgewonnene Stärke ließ sich der VfL auch in den Schlussminuten der Partie nicht mehr nehmen. Zwar verkürzte der HSV genau eine Minute vor dem Abpfiff noch einmal auf ein Tor (25:24), der anschließende Treffer von Vidarsson führte jedoch die Entscheidung herbei (26:24). Ein weiteres Tor der Hamburger kurz vor dem Schlusspfiff führte nur noch zu Ergebniskosmetik (26:25).

Mit dem dritten Heimsieg im dritten Saisonspiel in der SCHWALBE arena haben sich die Oberbergischen gegen einen Mitfavoriten um die begehrten Aufstiegsplätze zwei Big Points eingefahren und somit ihre weiße Weste in der Heimat gewahrt. Die nächste Partie für den VfL Gummersbach steht bereits am kommenden Samstag auf dem Programm. Mit dem Dessau-Roßlauer HV 06 ist dann nicht nur ein Aufsteiger in der SCHWALBE arena zu Gast, sondern auch die Überraschungsmannschaft schlechthin der laufenden Spielzeit.

 

Trainerstimmen:

Gudjon Valur Sigurdsson (VfL Gummersbach): Heute waren wir vielleicht nicht die bessere, aber definitiv die glücklichere Mannschaft. Ich hatte nach einer richtig guten Trainingswoche, in der die Jungs frisch waren, ein richtig gutes Gefühl. Wir haben auch gut angefangen, haben uns dann aber selbst durch unnötige Zeitstrafen in Schwierigkeiten gebracht, obwohl wir eigentlich alles im Griff hatten. Wir haben uns richtig schwergetan. Die Abwehr der Hamburger war gut, aber ich erwarte trotzdem mehr von unseren Spielern aus dem Rückraum. Wir sind heute glücklich, dass wir gewonnen haben, aber gerade heute hätte es beiden Mannschaften enorm gut getan vor Zuschauern zu spielen. Mit den letzten zehn Minuten kann man zufrieden sein, an allem anderen müssen wir weiterarbeiten.

Torsten Jansen (Handball Sport Verein Hamburg): Glückwunsch an Gummersbach. Wir haben nie richtig in unser Tempospiel gefunden, was mich wirklich überrascht hat. Darüber hinaus haben wir so viele technische Fehler gemacht wie sonst in drei Spielen. Das hat uns dann in der entscheidenden Phase das Genick gebrochen. Wir führen mit zwei Toren und laden dann Gummersbach ein wieder ins Spiel zu finden. Ich hatte das Gefühl, dass meine Mannschaft nicht so agil und mental da war. Phasenweise haben wir das in der Abwehr ganz gut gemacht, aber dann im Angriff zu statisch agiert. Unsere Rückzugsphase war eine Katastrophe und wir haben fünf Tore ins leere Tor bekommen. Das muss ich meiner Mannschaft ankreiden, denn da muss doch eine gewisse Bereitschaft da sein, um den direkten Wurf zu verhindern. Am Mittwoch haben wir dann die Möglichkeit das wieder besser zu machen.

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