VfL holt Sieg fürs Selbstvertrauen gegen Die Eulen

Photos: Nastasja Kleinjung & Philipp Ising

Nach sechs Niederlagen in Folge gelingt dem VfL Gummersbach am 21. Spieltag der Handball Bundesliga der erhoffte Befreiungsschlag. Mit 31:26 (17:11) trennt sich das Team von Trainer Denis Bahtijarevic von den Eulen Ludwigshafen und fährt damit zwei ganz wichtige Zähler ein, um sich weiterhin von den Abstiegsrängen zu distanzieren. Die 3.626 Zuschauer in der SCHWALBE arena sahen am Sonntagmittag einen ungefährdeten, wenn auch nicht immer souveränen Sieg der Gastgeber.

Nach den Misserfolgen der vergangenen Wochen herrschte in den Reihen der Gummersbacher vor der Partie der unbedingte Wille, das Heimspiel gegen die Eulen für sich zu entscheiden. Dementsprechend legte der VfL von Beginn die entsprechende Körpersprache an den Tag, um den Kampf gegen den abstiegsbedrohten Gegner aus Ludwigshafen anzunehmen. Beide Abwehrreihen packten gleich zu Anfang aggressiv zu, so dass der VfL bis zur 4. und Die Eulen gar bis zur 9. Minute (2:1) torlos blieben. Von der Unterstützung der Fans beflügelt agierte der VfL in der Defensive hellwach und konnte sich zudem auf den Rückhalt von Torwart Carsten Lichtlein, der in der 8. Minute bereits seine vierte Parade des Spiels aufwies, verlassen.

Vorne nutzte der VfL durch sicheres Passspiel und das kluge Einsetzten der beiden Außen, Tobias Schröter und Marvin Sommer, die sich bietenden Gelegenheiten in der kompakten Defensive der Eulen Lücken zu reißen. Beim Stand von 5:3 (12. Minute) reagierte Schröter blitzschnell und kam per Tempogegenstoß zum Torerfolg. Nach einer Schwächephase, in der die Nervosität und auch der Druck, der auf den Oberbergischen lastete, kurzzeitig durchblitzten, setzten die Gummersbacher dem Spiel ihren Stempel auf. Ab der 15. Minute (7:7) setzte sich der VfL Tor um Tor von der Gastmannschaft ab und bekam immer mehr Ruhe ins eigene Angriffsspiel. Gerade die Eroberung von Bällen funktionierte in dieser Phase ausgezeichnet. In der 25. Minute fing Simon Ernst einen Pass der Ludwigshafener selbst ab und netzte den Konter zum 14:9 ein. Auch den letzten Treffer vor dem Seitenwechsel zum 17:11-Halbzeitstand erzielte der bärenstarke VfL-Kapitän (30. Minute).

Für die zweite Hälfte der Partie nahmen sich die Oberbergischen vor, den komfortablen Sechs-Tore-Vorsprung zu wahren. Zunächst schafften es die Gummersbacher jedoch nicht, an die Zielstrebigkeit von Halbzeit eins und insbesondere die nötige Härte in der Abwehr anzuknüpfen. Durch einige Nachlässigkeiten im Angriffsspiel gegen die umgestellte Deckung der Gäste drohten die Ludwigshafener gar noch einmal ins Spiel zurückzufinden. Durch zwei Paraden von Eulen-Keeper Kevin Klier gegen Stanislav Zhukov (37. Minute) und Rückkehrer Florian Baumgärtner (39. Minute) sowie zweier Ballverluste der Gummersbacher kamen Die Eulen auf vier Treffer heran (21:17, 40. Minute). Bis zum Ende der Partie sollte das jedoch die niedrigste Tordifferenz zwischen den beiden Teams bleiben.

Der weiterhin konzentrierten Abwehrarbeit und den insgesamt 15 Paraden Lichtleins war es zu verdanken, dass der VfL seine Fehler im Angriff hinten kompensieren konnte. Insbesondere Kapitän Ernst wurde seiner Verantwortung gerecht und behielt als Taktgeber die Nerven. So leitete er zwingende Aktionen ein, die in der Folgezeit der Partie auch wieder effektiver zum Torerfolg führten. Vor allem die Anspiele auf Kreisläufer Moritz Preuss, der vier seiner sieben Treffer in der Schlussviertelstunde beisteuerte, stellten sich als probates Mittel gegen die in der zweiten Halbzeit offensiv deckende Ludwigshafener Abwehr heraus (24:19, 45. Minute; 28:21, 52. Minute). So konnte der VfL die letzten Spielminuten unaufgeregt zu Ende spielen und den ersten Sieg seit dem 23. November perfekt machen.

Mit einem Punktekonto von 12:30 Punkten hat sich der VfL durch den doppelten Punktgewinn gegen den direkten Abstiegskonkurrenten seine Tabellenposition 14 gefestigt. Nach dem punktemäßig bitter verlaufenden Dezember kann der VfL nun mit Erleichterung und zurückgewonnenem Selbstvertrauen seine nächste Aufgabe angehen. In zwei Wochen erwarten die Oberbergischen beim Heimspiel den HC Erlangen zum nächsten wichtigen Match, um den Klassenerhalt so schnell wie möglich fix zu machen.

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Für mich war es heute ein sehr schweres Spiel, ich wusste bis zum letzten Tag nicht, ob Florian Baumgärtner spielen kann. Auch ob Josef Pujol dabei sein könnte, wussten wir nach seiner Verletzung nicht. Leider ist er bis heute nicht wieder fit geworden. Wir haben mit dieser Mannschaft gerade einmal eine halbe Woche lang trainiert. Aber es hat trotzdem funktioniert, die Torwartleistung war da und so war die erste Halbzeit für uns sogar eine perfekte Halbzeit. Aber in der zweiten Hälfte hatten wir wieder eine schwache Phase, wo wir auch unser Konzept verloren haben. Da hat Ludwigshafen es sehr gut gemacht und durch mehrere Tore in Folge und die gut stehende Abwehr wieder Stress bei uns in die Mannschaft gebracht. Aber am Ende konnten wir die Schwächephase dann auch über das konsequentere Spiel über den Kreis überwinden und den Sieg einfahren.

Benjamin Matschke (Die Eulen Ludwigshafen): Glückwunsch an Denis zum verdienten Sieg. Heute hat man gesehen, dass wir für ein solches Spiel noch nicht die Reife haben, um über die gesamte Distanz zu bestehen. Ich denke die Härte am Mann, die für so ein Spiel notwendig ist, hat heute gefehlt, insbesondere gegen Simon Ernst und Moritz Preuss am Kreis. Da hat einfach die Konsequenz im Zweikampf gefehlt. Das reine Engagement meiner Mannschaft hat nicht ausgereicht, um hier zu bestehen. Wir hoffen, dass der VfL gegen Lübbecke, Stuttgart und Hüttenberg ebenso konsequent spielt wie heute gegen uns und dass wir dann auch in der ersten Liga verbleiben können. Wir würden uns freuen im nächsten Jahr wieder hier zu spielen.

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