VfL verpasst Sprung auf Platz 13

Photos: Nastasja Kleinjung & Philipp Ising

Am 22. Spieltag der Handball Bundesliga muss der VfL Gummersbach eine herbe Niederlage einstecken. Gegen den HC Erlangen verlor der VfL am Sonntagnachmittag mit 24:29 (7:12) und versäumte damit die Chance die Abstiegszone noch weiter hinter sich zu lassen. In der mit 4.132 Zuschauern ausverkauften SCHWALBE arena erwischte das Team von Trainer Denis Bahtijarevic einen rabenschwarzen Tag. Der VfL agierte zu fahrig und verkaufte sich vor allem in der ersten Halbzeit im Angriff deutlich unter Wert.

Dabei ließen die ersten Minuten des Spiels noch auf einen anderen Ausgang hoffen. In der Abwehr starteten die Gummersbacher aufmerksam und konnten in Person von Alexander Becker (2. Minute) und Marvin Sommer (4. Minute) gleich zwei Mal den Ball des HC-Angriffs stibitzen. Sommer verwertete auch den anschließenden Gegenstoß selbst zum 3:2. Diese erste Gummersbacher Führung sollte allerdings auch die letzte des gesamten Spiels bleiben.

In der Folgezeit verloren die Gummersbacher in der Offensive den Faden und leisteten sich individuelle Fehler, während die Abwehr der Erlangener immer besser in Fahrt kam. Insbesondere ungenaue letzte Pässe und Fehlwürfe reihten sich beim VfL aneinander, so dass das Gummersbacher Angriffsspiel nicht zum Zug kam. Lediglich einen Treffer nach einer Einzelaktion von Stanislav Zhukov (4:8, 15. Minute) verbuchte der Gastgeber zwischen der 4. und 25. Spielminute. Fünf Paraden von VfL-Keeper Carsten Lichtlein in dieser Zeitspanne war es zu verdanken, dass der HC nicht schon deutlicher in Front lag. Nach dem 5:11 durch Simon Ernst (25. Minute) gelang es dem VfL für die letzten Minuten der ersten Hälfte die Ruhe zu bewahren und den noch machbaren Rückstand aufrecht zu erhalten. Mit 7:12 ging es für die Mannschaften in die Kabine.

Nach dem Seitenwechsel war vor allem im Angriff eine deutliche Leistungssteigerung der Gummersbacher zu sehen. In punkto Durchschlagskraft zeigte sich der VfL von einer ganz anderen Seite und erlaubte sich in der Anfangsphase der zweiten Hälfte beinahe keinen Fehler. Unter anderem Sommer (8:12, 32. Minute) und Moritz Preuss (13:17, 39. Minute) konnten sich in die Torschützenliste eintragen. In der Abwehr fehlte den Gummersbachern jedoch die Aggressivität, um die Erlanger in Schach zu halten, die auf jeden Gummersbacher Treffer im Handumdrehen die passende Antwort parat hatten. So hielten die Gäste ihren Vorsprung konstant bei vier bis fünf Toren.

Nachdem die beiden Teams bis zum 15:20 in der 42. Minute im Gleichmarsch trafen und die Erlangener ihren Vorsprung in Minute 44 gar auf sieben Tore erhöhen konnten, schien die Partie vorentschieden. Der VfL kämpfte sich jedoch in einer zunehmend härteren und hektischeren Partie noch einmal heran. Auch die rote Karte von Zuhkov (49. Minute) wegen überharten Einsteigens gegen Nikolai Link heizte die Stimmung in der SCHWALBE arena noch einmal auf. So gelang es den Gummersbachern in der 52. Minute durch Tobias Schröter noch einmal auf 21:24 zu verkürzen. Am Ende ließen sich die Gäste aus Bayern den Sieg jedoch nicht nehmen. Für den 24:29-Endstand sorgte Ernst nach der Schlusssirene per Siebenmeter.

Auch wenn der VfL gerade zu Beginn der zweiten Halbzeit demonstrierte, dass mit ein wenig mehr Glück der ein oder andere Punktgewinn drin gewesen wäre, enttäuschten die Gummersbacher ihre Fans insbesondere im Angriffsspiel gegen einen Gegner auf tabellarischer Augenhöhe. Mit 12:32 Punkten ist der VfL noch immer vier Zähler bei einem Spiel weniger von den Abstiegsrängen entfernt. Die Möglichkeit sich stärker zu präsentieren ist dem VfL bereits am kommenden Sonntag gegeben, wenn der VfL bei den Füchsen Berlin gastiert.

 

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Bei uns war beim 3:2 für uns alles gut, aber dann hat sich alles geändert. Die ganze erste Halbzeit lag die Belastung auf dem rechten Rückraum, weil auch das 1:1 von Preuss am Kreis so gut wie unmöglich war. Wir wollten in Bewegung bleiben und haben auch überlegt mit zwei Kreisläufern zu spielen. Am Ende kann man nur sagen, dass die erste Halbzeit sehr schlecht war. Die zweite Halbzeit war schon besser, aber es hat nicht gereicht. Wir haben heute mit keiner guten Abwehr gespielt und einen schlechten Tag erwischt. Es war ein sehr schwaches Spiel von uns.

Adalsteinn Eyjolfsson (HC Erlangen): Ich bin natürlich sehr stolz auf den Auftritt meiner Mannschaft heute. Wir haben in der Abwehr in der ersten Viertelstunde sehr viele Bälle erobert und hatten einen guten Torhüter. Wir haben unser Konzept konsequent durchgespielt und einen souveränen Auftritt gezeigt. Als Gummersbach nach der Pause zurückkam, wurde es schwieriger, aber wir haben trotzdem gut mitgehalten. Am Ende hat uns die gute Teamleistung dann auch über die Zeit gerettet.

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