Knappe VfL-Niederlage gegen Hannover zum Saisonabschluss

Photos: Nastasja Kleinjung & Philipp Ising

Zum Abschluss der Handball Bundesliga-Saison 2017/18 muss der VfL Gummersbach am 34. Spieltag eine 29:31 (15:16)-Niederlage einstecken. Angesichts des seit Wochenfrist feststehenden Klassenerhalts ist das Ergebnis am Sonntagnachmittag aus Gummersbacher Sicht jedoch zweitrangig. Vor 4.060 Zuschauern bot der VfL wie vor dem Spiel versprochen eine engagierte und weitgehend gute Leistung. Mit dem 15. Tabellenplatz und 16:52 Punkten verabschiedet sich der Bundesliga-Dino damit in die Sommerpause.

Bereits zu Beginn der Partie war in der gesamten SCHWALBE arena eine gelöste Stimmung unter den Spielern, Verantwortlichen und Fans zu spüren. Erstmals seit langem konnten die Gummersbacher befreit aufspielen, was insbesondere ihren Offensivbemühungen in der Anfangsphase zugutekam. Zunächst behielten die Hannoveraner die Oberhand. Nach einem 2:4-Rückstand setzte sich in der siebten Minute Moritz Preuß am Kreis kämpferisch durch und sorgte für den 3:4-Anschluss. Auch wenn die Hannoveraner vorne blieben, ließen sich die Gummersbacher nicht abschütteln. In Minute neun verkürzte Stanislav Zhukov per Dreher zum 5:6. Da der VfL in der Deckung ein hohes Laufpensum an den Tag legte, erarbeiteten sie sich immer wieder die Möglichkeit aufzuholen. Nach dem 9:9-Ausgleich – ebenfalls durch Zhukov – verpassten die Oberbergischen gar den Führungstreffer durch Preuß (16. Minute).

In den folgenden Minuten blieb der VfL weiter auf Tuchfühlung. Beim erneuten 10:10-Ausgleich in der 22. Minute bewies Josef Pujol besonderes Durchsetzungsvermögen. Auch wenn es den Gummersbachern nicht gelang, die Führung zu übernehmen, vergaben die Hannoveraner auf der anderen Seite die Chance sich abzusetzen. Insbesondere einer aufmerksamen Deckung und der Einwechslung des überragenden Matthias Puhle war es zu verdanken, dass die Oberbergischen den Abstand immer wieder minimieren konnten. Eirik Köpp traf in der 29. Minute mit einem frechen Siebenmeter-Wurf ins Tor des TSV und brachte den VfL mit 14:15 und damit einem Tor an Hannover heran. Den Schlusspunkt der ersten Halbzeit setzten Preuß mit dem 15:16 und Puhle mit einer erneuten Parade.

Nach dem Seitenwechsel zeigte der VfL seine beste Phase. Mit schnellen und spritzigen Angriffen überrumpelten die Gummersbacher die Abwehr des TSV und gingen durch ein Tor von Tobias Schröter in der 33. Minute erstmals mit 17:16 in Führung. Insbesondere in den Folgeminuten zeigt sich, wie groß die Befreiung bei den Spielern des VfL Gummersbach nach dem erreichten Klassenerhalt war. Mit dem Willen den Fans eine couragierte Leistung zu bieten drehten die Gummersbacher richtig auf und bauten ihre Führung durch zwei Treffer von Pujol und Zhukov auf drei Treffer aus (37. Minute, 20:17). Angeführt vom einfallsreich dirigierenden Pujol in seinem letzten Auftritt für die Gummersbacher versprühte sein Team Spielfreude pur. Mit zwei strammen Würfen aus dem Rückraum durch Zhukov und Florian Baumgärtner erkämpften sich die Gummersbacher in der 42. Minute einen 24:21-Zwischenstand.

In der letzten Viertelstunde der Begegnung ließen beim VfL jedoch die Kräfte nach, während sich Hannover noch einmal aufraffte. In Unterzahl kassierten die Gummersbacher gleich zwei Treffer ins leere Tor und ließen die Hannoveraner damit noch einmal ins Spiel kommen (45. Minute). Diese nutzten die Gelegenheit und drehten ein interessantes und abwechslungsreiches Spiel zu ihren Gunsten. Bei den Gummersbachern reihten sich nun Fehlwürfe aneinander, so dass trotz allen Engagements am Ende die Niederlage feststand. Den letzten VfL-Treffer der Saison erzielte Marvin Sommer in der 60. Minute zum 29:30, ehe Casper Mortensen, der im Anschluss an die Partie als Torschützenkönig der Saison ausgezeichnet wurde, für den 29:31-Endstand sorgte.

Auch wenn der VfL am Ende nichts Zählbares mehr gegen Hannover herausholen konnte, bildete das 29:31 gegen Hannover ein achtbares Ergebnis und damit einen versöhnlichen Abschluss der Saison. Der VfL Gummersbach verabschiedet sich damit mit Platz 15 von der Bundesliga-Saison 2017/18 und wird auch in der kommenden Spielzeit in der höchsten deutschen Spielklasse antreten.

 

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): In meiner Zeit als Trainer beim VfL Gummersbach hatten wir gute Zeiten, aber leider auch schlechte Zeiten. Heute haben wir wieder einmal ein sehr knappes Spiel verloren. Ich war mir sicher, dass wir gegen Hannover mithalten können, auch wenn sie eine starke Saison gespielt haben. Das haben die Spieler auch eine ganze Zeit lang gezeigt. Wir haben sogar 22:18 geführt und dann haben wir zwei, drei dumme Fehler hintereinander zu viel gemacht, die Hannover bestraft hat. Dann hatten wir auch mental wieder Probleme. Wir sind froh, dass wir im Spiel gegen Hüttenberg bereits den Klassenerhalt geschafft haben, so dass der Druck heute nicht auch noch zu einem weiteren Problem geworden ist. Wir müssen jetzt einen Haken hinter die Saison machen und in der nächsten Saison dann wieder neu angreifen.

Antonio Carlos Ortega (TSV Hannover-Burgdorf): Wir sind froh, dass wir heute hier gewonnen haben und damit einen Punkterekord für unseren Verein aufgestellt haben. Außerdem hat Casper Ulrich Mortensen die meisten Tore in der Liga geworfen, das macht uns natürlich stolz. Aber ich bin auch stolz auf meine ganze Mannschaft, die sich heute durch den Vier-Tore-Rückstand nicht aus der Bahn hat werfen lassen und die Partie souverän wieder unter Kontrolle bekommen hat. So konnten wir dann ein knappes Spiel gewinnen. Wir freuen uns nächste Saison auch wieder beim VfL Gummersbach antreten zu können.

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