VfL Gummersbach stellt neuen Cheftrainer Torge Greve vor

Im Rahmen einer Pressekonferenz hat der VfL Gummersbach am Montag Stellung zum Trainerwechsel der Bundesliga-Mannschaft bezogen und seinen neuen Chefcoach Torge Greve vorgestellt, der in Gummersbach mit einem Vertrag bis 2020 ausgestattet wurde.

Geschäftsführer Christoph Schindler…

… über die Umstände des Trainerwechsels:

Ich bin sehr froh, dass wir mit Torge unseren absoluten Wunschtrainer für diese Situation – aber auch langfristig – bekommen konnten. Persönlich kenne ich Torge schon seit 13 Jahren. Ich habe selbst mit ihm zusammengespielt und weiß daher ganz genau, wie er über Handball denkt und wie er als Typ tickt. Ich weiß, dass er in den letzten Jahren den VfL Lübeck-Schwartau mit aufgebaut und ihn aus der Abstiegszone zu einer Top-Adresse in der zweiten Liga geführt hat und vor allem mit welchen Methoden. Deshalb bin ich sehr froh, dass sich Torge kurzfristig dazu entschieden hat den VfL in dieser schwierigen Situation zu übernehmen. Das ist nicht selbstverständlich, auch weil ich weiß, dass es andere Vereine gab, die ihn gerne verpflichtet hätten. An dieser Stelle gilt auch den Verantwortlichen des VfL Lübeck-Schwartau ein großes Dankeschön, da es sicherlich nicht selbstverständlich ist, seinen Trainer mitten in der Saison abzugeben, auch wenn sich Torge frühzeitig schon dazu entschieden hatte, den Verein nach der Saison zu verlassen.

… über Torge Greve als Trainer:

Torge ist ein Trainer, der zu einhundert Prozent zum VfL passt und der zu einhundert Prozent zu dem passt, was wir im November propagiert haben. Wir setzen auf junge Spieler und beziehen unsere Akademie mit ein. Wir wollen Spieler auf dem Feld sehen, die das zeigen, was in den letzten Wochen leider nicht der Fall war, nämlich, dass sie sich zu einhundert Prozent auf dem Spielfeld zerreißen und wir wollen Spieler sehen, mit denen sich die Zuschauer identifizieren können. Torge ist definitiv ein Trainer, der das vorlebt und der das auch von den Spielern verlangt. Deshalb passt er absolut zu uns.

… über seine Wünsche für die nächsten Wochen:

Ich wünsche Torge einen guten Einstand und ein glückliches Händchen. Natürlich ist das auch mit der Hoffnung verbunden, dass wir bald wieder Punkte holen, aber wir müssen Torge auch die Zeit geben mit der Mannschaft zu arbeiten. Denn man hat in den letzten Wochen gesehen, dass die Mannschaft gerade, was den Kopf angeht, in keinem guten Zustand ist. Umso mehr sind die Jungs aber auch in der Pflicht, Torge zu unterstützen. Ich bin mir sicher, dass das eine sehr gute Zusammenarbeit wird und wir bald wieder sportlichen Erfolg haben werden.

Cheftrainer Torge Greve…

… über das Angebot aus Gummersbach:

Christoph hat Anfang letzter Woche Kontakt zu mir aufgenommen. Wir haben dann viel miteinander gesprochen und die Situation zusammen analysiert. Er hat mir berichtet, wie es aktuell um die Mannschaft steht und wie das Innenleben aussieht. Daraufhin habe ich versucht, ihm meine Sicht der Dinge und meine Vorstellungen zu vermitteln, wodurch diese Geschichte eine gewisse Eigendynamik dahingehend angenommen hat, dass es immer konkreter wurde und wir beschlossen haben, diesen Weg gemeinsam zu gehen.

Im Dezember habe ich mich dafür entschieden, den Weg in Lübeck nicht weiterzugehen und stattdessen eine neue Aufgabe zu suchen. Diese Entscheidung war losgelöst von der Entscheidung für Gummersbach. Dieses Thema kam erst in den letzten Tagen auf. Ich bin der Meinung, dass es beim VfL mehr Chancen als Risiken gibt. Deshalb lag für mich die Entscheidung für Gummersbach auf der Hand. Zum einen ist es der persönliche Ehrgeiz. Als ehemaliger Sportler hat man immer das Ziel nach dem Maximum zu streben und das ist im Moment klar die erste Liga. In Kombination dazu sehe ich in Gummersbach genügend Potenzial. Sicherlich ist es ein dünner Kader, aber wir sollten in der Lage sein – und dafür bin ich zuständig – dieser Mannschaft so viele Anker zu bieten, was ihr Spiel und ihr Verhalten auf dem Feld betrifft, dass sie eine Sicherheit entwickelt, um dann auch wieder die Leistungsfähigkeit abzurufen, die die Spieler haben. Ich sehe, dass das mit dieser Mannschaft machbar ist und dass sich dann auch der Erfolg einstellen wird.

… über die Mannschaft:

Ich sehe diese Mannschaft bei weitem nicht so schlecht, wie sie dasteht. Wir haben Spieler, die mit Sicherheit Erstligaqualitäten haben. Die Mannschaft hat gute Charaktere. Einige kenne ich auch aus der zweiten Liga, auch wenn es bei den meisten schon ein paar Jahre her ist. Ich bin davon überzeugt, dass in der Mannschaft sehr viel Potenzial liegt, so dass ich mit den Jungs jetzt arbeiten kann. Es ist natürlich die Grundvoraussetzung, dass die Jungs offen und bereit sind. Aus meinen ersten Eindrücken heraus war ganz klar zu sehen, dass die Jungs gewillt sind und Neues aufsaugen. Das ist für mich erst einmal das Wichtigste. Jetzt gehen wir unsere Ziele gemeinsam an.

… über seinen Führungsstil:

Ich sehe mich selbst als authentischen Trainertypen. Wenn Emotionen gefordert sind, bringe ich sie auch. Dann bin ich auch an der Bank sehr emotional. Ich kann aber auch ganz, ganz ruhig sein. Das ist sehr situativ bedingt. Eine Mannschaft ist ein ganz sensibles Gebilde. Wenn sie merken, dass das, was man am Rand vorlebt und verkörpert, nicht echt ist, dann bekommt man Probleme. Für mich ist es deshalb wichtig, die Emotionen, die ich in mir trage, den Jungs zu vermitteln. Das ist das, was mich in den letzten Jahren begleitet hat und worin ich mir selbst auch immer treu bleiben will.

Ich hoffe, dass ich einen guten Draht zu den Jungs entwickeln werde, weil ich glaube, dass es wichtig ist, einen Mittelweg zu finden, was man den Jungs abfordert und was man ihnen gerade in der jetzigen Situation zugestehen muss. Ich habe eine Idee, wie ich eine Mannschaft führen kann und welche Werte ich auch von der Mannschaft verlangen kann und mit ihnen erarbeiten möchte. Diese Grundwerte müssen sowohl sportlich als auch zwischenmenschlich stimmen, das ist die Grundlage von allem.

Dass es meine erste Trainerstation in der ersten Liga ist, muss kein Nachteil sein. Viele Spieler, die aktuell in der ersten Liga spielen, kennt man aus der zweiten Liga. Zudem gibt es beispielsweise über Videoportale genug Möglichkeiten Spiele zu analysieren. Ich arbeite gerne mit Videounterstützung, weil es in der heutigen Zeit auch einfach dazugehört. Ich stelle mir vor, dass es dahingehend auch ein Vorteil ist, dass andere Trainerkollegen oder Mannschaften nicht wissen, wie ich es mir vorstelle mit meiner Mannschaft zu agieren. Wenn wir in der Lage sind, das schnell umzusetzen, kann es auch ein positiver Überraschungseffekt sein.

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