Sieg gegen Hüttenberg – VfL verlässt Abstiegsränge

Photos: Philipp Ising

Dem VfL Gummersbach ist der lang ersehnte Befreiungsschlag gelungen. Am zwölften Spieltag der Handball Bundesliga erringen die Oberberger in der SCHWALBE arena ihren dritten Saisonsieg und verlassen zum ersten Mal seit dem achten Spieltag die Abstiegsränge. Gegen den Aufsteiger TV Hüttenberg erspielte sich der VfL vor 3.386 Zuschauern einen 28:25 (13:11)-Erfolg. In einem hart umkämpften Spiel, in dem sich beide Mannschaften nichts herschenkten, hatten die Gummersbacher mit dem heimischen Publikum im Rücken schlussendlich den längeren Atem und damit das bessere Ende für sich. Neben den zwei Punkten für den Klassenerhalt kann der VfL Gummersbach mit der Vertragsverlängerung von Eigengewächs Tobias Schröter um zwei weitere Jahre eine weitere positive Meldung verkünden.

Bereits zu Beginn zeichnete sich gegen den Erstliga-Aufsteiger eine Partie auf Augenhöhe ab. Teilweise hektische Angriffsbemühungen und technische Fehler auf beiden Seiten waren der Nervosität der Mannschaften geschuldet, die sich der Bedeutung des Vier-Punkte-Spiels bewusst waren. Mit zwei Toren zum 1:2 (2. Minute) und 3:3 (6. Minute) gelang Josef Pujol zwei seiner vier Treffer bereits in den Anfangsminuten. Der Mittelmann des VfL Gummersbach zeigte aber vor allem als Ballverteiler mit gutem Überblick eine starke Leistung.

Mit wechselnden Führungen stellte sich über die erste Halbzeit ein ausgeglichenes Spiel ein. So sorgte Marvin Sommer nach schönem Zuspiel von Pujol aus spitzem Winkel in der 21. Minute per Wurf ins lange Eck für den 8:8-Ausgleich. Der Linksaußen bestritt eine gute Partie und war mit fünf Toren der erfolgreichste Torschütze der Gummersbacher. Zwei Minuten später netzte Florian Baumgärtner zum 10:10-Zwischenstand ein. Vor allem durch die 3:2:1 Abwehr der Hüttenberger waren die Gummersbacher gefordert, ihre Offensivbemühungen durch schnelles Spiel und hohe Laufarbeit erfolgreich zu gestalten. Dies gelang insbesondere noch einmal vor dem Halbzeitpfiff, als der VfL dank konzentriert vorgetragener Angriffe eine Führung in die Pause mitnahm. Nach sehenswerter Parade von VfL-Keeper Carsten Lichtlein und schnellem Umschaltspiel erzielte Baumgärtner in der 27. Minute das 12:11 für die Hausherren. Eine Minute später erhöhte Florian von Gruchalla mit seinem dritten verwandelten Siebenmeter auf den Halbzeitstand von 13:11.

Mit dem durch die Führung und die kämpferisch starke Leistung in Hälfte eins gewonnen Selbstvertrauen kam der VfL nach dem Seitenwechsel aus der Kabine. Nach Gegentor von Moritz Lambrecht (13:12, 31. Minute) drehte die Mannschaft von Trainerdebütant Denis Bahtijarevic richtig auf. Dank solider Abwehrarbeit und zwei Paraden vom glänzend aufgelegten Carsten Lichtlein gelang den Gummersbachern ein 4:0-Lauf. Insbesondere Stanislav Zhukov, der wie Marvin Sommer insgesamt fünf Tore für den VfL erzielte, konnte in der Folgezeit auftrumpfen und dem VfL mit drei Treffern in Folge (39. bis 42. Minute) einen Fünf-Tore-Vorsprung zum 20:15 herausspielen.

Den Gummersbachern gelang es im Anschluss jedoch nicht, die Führung weiterhin sicher zu verwalten. Nach der bärenstarken Vorstellung in den ersten Minuten der zweiten Halbzeit ließ die VfL-Abwehr ihre zuvor gezeigte Kompaktheit vermissen. Im Angriff fiel es den Gummersbachern gegen die neu formierte offensive Deckung der Hüttenberger schwerer zum Torerfolg zu gelangen. Durch leichte Ballverluste und Unsicherheiten fanden die Hüttenberger zurück ins Spiel und holten Tor um Tor auf. In der 51. Minute fiel der Treffer zum 22:22-Ausgleich durch Christian Rompf und die Partie war wieder komplett offen. Statt dem TVH nun jedoch die Führung zu überlassen, kämpften sich nun wiederum die Gummersbacher mit den eigenen Fans im Rücken erfolgreich zurück in die Partie. Den Schlusspunkt eines emotionalen und spannungsgeladenen Spiels setzte Tobias Schröter. Der Rechtsaußen spielte in der 60. Minute zunächst Kreisläufer Moritz Preuss frei (27:25) und erzielte im Anschluss selbst das letzte Tor der Partie zum 28:25-Endstand.

Mit 6:18 Punkten zieht der VfL Gummersbach durch den Sieg gegen Aufsteiger Hüttenberg am direkten Konkurrenten vorbei und belegt nun Platz 15 in der Tabelle. Auch wenn es der Leistung der Gummersbacher sowohl in der Defensive als auch in der Offensive noch immer an Stabilität und Konstanz fehlte, war der Erfolg gegen den TVH ein wichtiger Fingerzeig für die Zukunft. Der Mannschaft gelang es nach den Rückschlägen und der Kritik der letzten Wochen dem Druck standzuhalten und zwei Punkte für den Klassenerhalt zu erspielen. Gegen Tabellenschlusslicht TuS N-Lübbecke hat der VfL damit in der kommenden Woche die große Chance sich mit weiteren Big Points Luft im Abstiegskampf zu verschaffen.

Trainerstimmen:

Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Meine Mannschaft hat von der ersten bis zur letzten Sekunde gekämpft. Wir haben trotz ein paar Fehlern eine gute Mannschaftsleistung gezeigt. Nach der Halbzeitpause ist die Mannschaft regelrecht explodiert. Leider haben wir ein paar Bälle von rechts daneben geworfen. Wir hatten Schwierigkeiten mit der offensiven Deckung und mussten uns immer wieder neu einstellen, mal auf die 3:2:1-, mal auf die 3:3-Abwehr. Mit Josef Pujol habe ich besonders das schnelle Spiel trainiert. Er hat heute sein bestes Spiel für den VfL gemacht.

Emir Kurtagic (TV Hüttenberg): Wir haben mit unseren Möglichkeiten gut und schön gespielt. In der ersten Halbzeit waren wir sehr tapfer. Nach der Pause mussten wir schnelle Gegentore kassieren. In der ersten Hälfte haben wir mit einer 3:2:1-Abwehr gut dagegen gehalten und in der zweiten Halbzeit haben wir dem VfL mit unserer offensiven Deckung das Leben schwer gemacht. Nach dem 21:16-Rückstand haben wir uns trotz des großen Gegendrucks vom VfL wieder herangekämpft.

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