Bärenstarker VfL feiert Start-Ziel-Sieg gegen Leipzig

Photos: Nastasja Kleinjung & Philipp Ising

Am 25. Spieltag der Handball Bundesliga setzt der VfL Gummersbach im Konkurrenzkampf um den Klassenerhalt ein deutliches Ausrufezeichen. Gegen den Tabellenachten SC DHfK Leipzig fährt der VfL in einer packenden Partie einen hochverdienten 29:24 (15:8)-Sieg ein. Ohne einen einzigen Rückstand während der gesamten Begegnung hinnehmen zu müssen zeigen die Gummersbacher in der SCHWALBE arena vor 3.750 begeisterten Zuschauern eine von Einsatzwillen und Kampfgeist geprägte Leistung.
Von der ersten Minute an präsentierten sich die Oberbergischen fokussiert und erwischten einen fulminanten Auftakt. Im Defensivverbund agierte der VfL konzentriert und ließ die Leipziger gar nicht erst ins Spiel kommen. Vorne ließen die Gummersbacher – angeführt vom wiedergenesenen Kapitän Simon Ernst – den Ball durch die eigenen Reihen laufen und erarbeiteten sich durch dynamische und kreative Spielweise ihre Chancen. In der 10. Minute donnerte Rückraumschütze Stanislav Zhukov den Ball nach Parade von Carsten Lichtlein zum 6:3 regelrecht ins Leipziger Tor. Wenige Sekunden später erhöhte Ernst auf 7:3 und holte damit endgültig das Gummersbacher Publikum ab.
Von Minute zu Minute wuchs das Selbstbewusstsein des Teams von Denis Bahtijarevic, das eine enorm hohe Sicherheit im Passspiel und Abschluss an den Tag legte. Die VfL-Defensive demonstrierte zudem die nötige Aggressivität, um den Leipzigern ein ums andere Mal den Zahn zu ziehen. Während der 11. bis 20. Minute blieben die Gummersbacher ohne Gegentreffer. Der VfL selbst spielte sich dagegen in einen Torrausch und erhöhte seine Führung vom 7:4 (12. Minute) auf 11:4 (19. Minute) durch Treffer von Florian Baumgärtner, Tobias Schröter, Moritz Preuß und Josef Pujol. Insbesondere die mannschaftliche Ausgeglichenheit, die sich in den Torschützen wiederspiegelt, erwies sich als Schlüssel zum Erfolg. Mit dem Ex-Leipziger Marvin Sommer setzte der VfL den Schlusspunkt der ersten Hälfte zum 15:8 per Siebenmeter-Treffer.
In Halbzeit zwei knüpften die Gummersbacher zunächst an die starke Leistung aus der ersten Hälfte an. Auch wenn die Leipziger zusehends die Schlagzahl erhöhten, hatte der VfL immer eine passende Antwort parat. Zwischenzeitlich bauten die Oberbergischen ihren Vorsprung auf acht Tore aus. In der 36. Minute erzielte Zhukov das 19:11 für die Heimmannschaft. Nach einer spielerisch brillianten ersten Halbzeit waren es nun vor allem die kämpferischen Qualitäten, die den VfL auszeichneten.
Erst in den letzten zwanzig Minuten ließen die Gummersbacher, die ansonsten eine souveräne Vorstellung ablieferten, ihre Anhänger noch einmal zittern. In einer zunehmend hektischeren Phase mit zahlreichen Unterbrechungen schlichen sich Nachlässigkeiten ins Gummersbacher Angriffsspiel. Die Einwechslung von Matthias Puhle (44. Minute) bewährte sich in der heißen Schlussphase, als der VfL-Schlussmann beispielsweise beim Stand von 21:18 parieren konnte (48. Minute). Als sich in der Offensive der Gummersbacher jedoch technische Fehler aneinander reihten, nutzten die Leipziger die Schwächephase des VfL aus, um bis auf zwei Treffer aufzuschließen (22:20, 50. Minute). Die zunehmende Aggressivität der Zweikämpfe forderte die maximale Lauf- und Einsatzbereitschaft der Gummersbacher, die den Glauben an den Sieg zu jeder Zeit auch in ihrer Körpersprache zum Ausdruck brachten. Insbesondere Preuß trumpfte in den letzten Minuten noch einmal auf und brachte den VfL damit endgültig auf die Siegerstraße. Vier Tore in den letzten acht Minuten gingen auf das Konto des Gummersbacher Kreisläufers. Mit 29:24 endete die Partie unter stehenden Ovationen der VfL-Fans.
Durch diesen vor allem in ihrer Deutlichkeit überraschenden Heimsieg hat sich der VfL im Abstiegskampf ein Vier-Punkte-Polster erspielt. Sowohl in der Abwehr als auch im Angriff bewies der VfL tollen Teamgeist und bot den Zuschauern ein mitreißendes Spiel. Nicht nur die Punkteausbeute, sondern insbesondere die weitgehend konzentrierte Leistung des VfL sowie die Nervenstärke in der kritischen Phase der Partie, stärken die Oberbergischen auch mental vor der wichtigen Aufgabe in Lemgo am kommenden Donnerstag.

Trainerstimmen:
Denis Bahtijarevic (VfL Gummersbach): Wir haben heute von der ersten Minute an sehr gut gespielt. Die zweite Welle hat in der ersten Halbzeit mit insgesamt sechs Toren gut geklappt. Auch in der Abwehr haben wir stark gestanden. Wir wussten alle, dass Leipzig eine starke Mannschaft ist und so sind sie in der zweiten Halbzeit auch noch einmal herangekommen. Aber auch die kleinen Schwächephasen haben wir diesmal gut überwunden und einen freien Fall in dieser Zeit unterbinden können. Es war heute eine schwere, aber keine unlösbare Aufgabe. Wir sind sehr froh, dass wir heute gewonnen haben.
Michael Biegler (SC DHfK Leipzig): Über die 60 Minuten muss man über einen verdienten Sieg vom VfL sprechen. Wir haben in der zweiten Halbzeit noch einmal versucht anzugreifen, hatten aber auch viele Ballverluste und haben auch wieder leichte Gegentore erhalten, die so nicht sein müssen. Wir haben nicht auf den Platz bekommen, was wir uns vorgenommen haben. Wir wollten auf Augenhöhe sein, aber das ist uns nicht gelungen.
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