VfL scheitert knapp in Stuttgart

Photos: Philipp Ising

Zum Jahresabschluss hat der VfL Gummersbach am 19. Spieltag der Handball-Bundesliga eine denkbar knappe Niederlage einstecken müssen. In der mit 6.200 Zuschauern ausverkauften Porsche-Arena verloren die Gummersbacher mit 30:31 (10:14) gegen den TVB 1898 Stuttgart. Nach einer schwachen ersten Halbzeit bündelten die Profis des VfL im zweiten Durchgang noch einmal alle Kräfte und sah in einer hart geführten Partie zwischenzeitlich wie die Siegermannschaft aus. Den längeren Atem hatten schlussendlich jedoch die Stuttgarter, die in der Endphase die abgezocktere Mannschaft waren.

In einer fahrigen Anfangsphase fanden zunächst die Gummersbacher besser in die Partie. Durch Tore von Pouya Norouzi und Ivan Martinovic nach eigener Balleroberung ging der VfL in der dritten Minute mit 2:0 in Führung. Danach häuften sich Passfehler und Fehlwürfe auf Seiten der Gäste, die die Stuttgarter auch trotz Unterzahl zum 2:2-Ausgleich in der siebten Minute zu nutzen wussten. Die Stuttgarter schalteten nun einen Gang höher, während die Gummersbacher insbesondere im Rückzugsverhalten Nachlässigkeiten aufwiesen. In der zehnten Minute erlitt Ivan Martinovic beim Stand von 3:4 zudem einen Schlag ins Gesicht und musste mit einer Gehirnerschütterung ausgewechselt werden.

Die Stuttgarter übernahmen in dieser Phase bereits die Kontrolle über das Spielgeschehen. Vor allem die schnellen Antritte von Dominik Weiß bekam die Hintermannschaft der Oberbergischen nicht in den Griff. Fünf der sieben Treffer des Heimteams beim Stand von 4:7 in der 16. Minute erzielte der TVB-Rückraumshooter. Vorne bissen sich die Gummersbacher dagegen die Zähne an Jogi Bitter aus. Dieser hatte nach 21 Minuten bereits neun Paraden zu verzeichnen. In der der 22. und 23. Minute gelang es Tobias Schröter erstmals den Stuttgarter Keeper von außen zu überwinden. Durch seine beiden Treffer kam der VfL auf 8:10 heran. Die Schlussminuten des ersten Durchgangs gehörten wiederum den Stuttgartern, die auf fünf Tore davonzogen, ehe Moritz Preuß den 10:14-Halbzeitstand in der 30. Minute besorgte.

Aus der Halbzeitpause kam der VfL mit neuem Elan und einer wesentlich konzentrierteren Vorstellung als vor dem Seitenwechsel. Nach dem 15. Stuttgarter Treffer durch Weiß in der 31. Minute (10:15), schlugen die Oberbergischen mit vier Toren in Folge zurück. Marvin Sommer erzielte in der 35. Minute nach langem Pass von VfL-Torhüter Matthias Puhle das 14:15. Zudem zeigten die Schiedsrichter Michael Schweikardt die rote Karte, nachdem dieser Puhle beim Siebenmeter-Wurf am Kopf getroffen hatte. Den Gummersbachern gelang es dagegen den Schwung weiter zu transportieren und die aufkeimende Verunsicherung des Gegners zu nutzen. So besorgte Sommer in der 36. Minute den 16:16-Ausgleich per Wurf ins leere Tor der Stuttgarter. Der VfL agierte nun sicherer und zielstrebiger. Auch in der Defensive wurden die Gäste aufmerksamer. Einen Passfehler der Heimmannschaft nutzte Schröter in der 39. Minute zur ersten Gummersbacher Führung seit der dritten Minute (18:17).

Nachdem Bitter in der ersten Halbzeit überragend spielte, war es nun Puhle, der der Abwehr des VfL den nötigen Rückhalt verlieh. In der 41. Minute hielt er die knappe Führung durch eine starke Parade fest, ehe Sommer die Gummersbacher Führung in Minute 44 durch zwei Treffer auf 20:17 schraubte. In einer ruppigen Partie mit zahlreichen Zeitstrafen auf beiden Seiten behielten die Gummersbacher in dieser Phase den kühleren Kopf. Drei Treffer von Florian Baumgärtner zum 23:21 in der 48. Minute waren der Startschuss in eine spannende Schlussphase der Partie. Da sich die Stuttgarter mehr und mehr von ihrer Schwächephase erholten, entwickelte sich ein offener Schlagabtausch.

Der TVB profitierte in der 50. Minute von seiner Überzahl und erzielte das 23:23. Von den heimischen Fans getragen bekamen die Stuttgarter wieder Oberwasser. In der 53. Minute waren die Gastgeber wieder mit zwei Toren in Front (24:26). Der VfL hielt weiterhin dagegen und kam dank eines guten Zusammenspiels mit den Außenspielern weiter zu seinen Möglichkeiten. In Minute 56 verwandelte Schröter von außen zum 27:28. Die Spannung erreichte seinen Höhepunkt, als Baumgärnter in der 59. Minute den 29:30-Anschlusstreffer warf. Doch auch der Gegenangriff fand seinen Weg ins Gummersbacher Tor. So sorgte Preuß in der Schlussminute mit dem 30:31 noch einmal für Spannung, konnte letztendlich aber die Niederlage nicht verhindern.

Beim letzten Spiel des Jahres am zweiten Weihnachtsfeiertag war es trotz des großen Kräfteverschleißes nicht die Energie, die den Gummersbachern zum Erfolg fehlte. In einem insbesondere im zweiten Durchgang mitreißenden Spiel fehlte sicherlich das Quäntchen Glück nach einer starken Aufholjagd, um Zählbares aus Stuttgart mitzunehmen. Den vielen Zeitstrafen, einem Fünf-Tore-Rückstand sowie dem verletzungsbedingten Ausfall von Martinovic nach zehn Minuten zum Trotz bewiesen die Gummersbacher Moral und Einsatz. Jetzt gilt es diese Tugenden in die Winterpause mitzunehmen, neue Kräfte zu sammeln und sich auf den Abstiegskampf zu fokussieren, wenn gleich am ersten Spieltag im neuen Jahr Die Eulen Ludwigshafen (7. Februar, 19 Uhr) in der SCHWALBE arena zu Gast sein werden.

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