Kreis und VfL bieten ein Stück Heimat des Handballs

Foto: Nastasja Kleinjung

Sowohl Weltklasse-Handballer als auch Amateure haben hier trainiert, gekämpft und am Ende mit ihren Fans gefeiert: auf dem Parkett-Hallenboden in der Sporthalle Reininghauser Straße, dem ehemaligen „Handballtempel“ des VfL Gummersbach. Im Zuge der Sanierungsarbeiten der Sporthalle ermöglicht der Oberbergische Kreis interessierten Handball-Fans, Teile dieses sportgeschichtsträchtigen Hallenbodens zu erwerben. Der Kreis ist Eigentümer der Sportstätte. „Es war eine gute Idee, den Hallenboden im Zuge der Sanierungsarbeiten zu sichern und für einen guten Zweck zu veräußern. Wir können so ein Stück Handballgeschichte interessierten Bürgerinnen und Bürgern zur Verfügung stellen. Schließlich handelt es sich um den Orginalboden der ersten Halle des VfL Gummersbach“, sagt Landrat Jochen Hagt.

Rund 800 Quadratmeter Spielfläche werden fachgerecht in dekorative Stücke zerlegt. Die konfektionierten Parkettholz-Stücke werden am Freitag, 12. April 2019 zwischen 15 und 20 Uhr in der Reininghauser Sporthalle verkauft: mit Echtheitszertifikat vom Oberbergischen Kreis und dem VfL. Weitere Bodenstücke werden beim nächsten Heimspiel des VfL Gummersbach am 28. April (ab 16 Uhr) in der Schwalbe-Arena zum Verkauf angeboten. Stücke in der Größe 40 x 50 Zentimeter kosten 18,61 Euro, angelehnt an das Gründungsjahr des VfL Gummersbach. Auch Quadratmeter große Stücke mit Patina sind käuflich zu erwerben. Wer eine größere Menge oder Fläche wünscht, kann diese von Schreiner Frank Simon aus Marienheide maßgenau erhalten. Der Erlös kommt dem Handball-Nachwuchs des VfL Gummersbach zu Gute.

„Wir sind ein Traditionsverein, der sich neu aufstellen muss“, sagt VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler. „Die VfL-Handballjugend ist unsere Zukunft. Deshalb ganz herzlichen Dank an den Oberbergischen Kreis, dass er den Hallenboden konfektionieren lässt und der Verkauf unserer Handballakademie zu Gute kommt!“ Die Idee dazu hatte Stephan Höller, Amt für Immobilienwirtschaft des Oberbergischen Kreises, der in der Halle an der Reininghauser Straße vor 30 Jahren selbst angefangen hat Handball zu spielen. „Es wäre einfach zu schade gewesen, diesen geschichtsträchtigen Boden, dem sich so viele Menschen im Oberbergischen Kreis verbunden fühlen, so einfach zu entsorgen“, sagt Stephan Höller.

Der ehemalige Spitzenhandballer und Ikone des VfL Gummersbach Joachim Deckarm erinnert sich noch gut an die Trainingseinheiten in dieser Halle: „Es war meistens sehr kalt hier. Das haben wir Spieler besonders beim Aufwärmen zu spüren bekommen.“ Der ehemalige Rückraumspieler schaut dabei auf ein großformatiges Schwarz-Foto, dass ihn mit perfekter Wurftechnik zeigt.

In der Sporthalle an der Reininghauser Straße betätigen sich aktuell allerdings keine Handballer, sondern nur Handwerker. Beim Herausschneiden des Hallenbodens haben sie einen interessanten Fund gemacht. Unter der Holzkonstruktion entdeckten die Arbeiter einen Spielerpass, der auf „Hans-Jürgen Dräger“ ausgestellt wurde. VfL-Geschäftsführer Christoph Schindler hofft, dass der Handballer schnell ausfindig gemacht wird. „Laut Spielerpass hat er am 4. April Geburtstag. Dann würde ich ihm schon gerne ein Stück Hallenboden überreichen!“

Weitere Informationen zum Hallenboden gibt es unter www.obk.de/handballtempel.

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