Akademienews

Interview Teil 2 mit Alois Mráz, unserem Nachwuchskoordinator

Hier gibt es nun die Fortsetzung des gestrigen Interviews mit den Themen Jugendzertifikat, Saisonplanung sowie die Beantwortung der Frage, ob nur Gummersbacher beim VfL spielen können…

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Wie wichtig ist die Zertifizierung der HBL für eure Arbeit?

Die Zertifizierung ist für uns sehr wichtig, weil sie von offizieller Seite dokumentiert, dass wir hier – nicht zum ersten Mal – sehr gute Arbeit leisten. Und sie ist Ansporn zugleich, uns stetig weiterzuentwickeln, um von neuern und sich geänderten Anforderungen nicht überrascht zu werden.

 

Blickt ihr nur auf euch selbst und seht, was ihr habt und verbessern könnt oder sind andere Leistungsstützpunkte auch interessant als Ideengeber?

Natürlich blicken wir im Wesentlichen auf uns und unsere Gegebenheiten. Aber ein Blick über den Tellerrand hinaus auf andere Vereine und deren Lösungsmöglichkeiten und Handhaben bietet immer neue Gedanken und Ideen, wie man diese auch im eigenen Verein umsetzen kann. Nur auf sich zu gucken verwehrt einem den Blick auf anderes und neues. Da gilt es dann das für sich bzw. die eigenen Bedingungen am besten Umsetzbare herauszufiltern und mitzunehmen. Diese Erfahrungen konnten wir schon in anderen Handballvereinen und auch in Vereinen anderer Sportarten sammeln.

 

Wie weit sind die Planungen für die nächste Saison?

Natürlich müssen wir in dieser Zeit vieles abwarten. Die Jugendmannschaften sind im Wesentlichen klar. Die dritte Liga muss allerdings noch abwarten wie sich die Situation entwickelt. Grundsätzlich gestaltet sich die Planung vor dem aktuellen Hintergrund schwer.

Wir müssen lösungsorientiert bleiben und mit einem positiven Blick auf die kommenden Aufgaben die uns gerade gestellt werden blicken.

 

Werden viele neue Spieler kommen?

Aktuell werden wir einige Spieler neu ins Internat aufnehmen und in den C-Jugendjahrgängen Zuwachs bekommen. Die Neuzugänge im Internat werden unsere U19 sehr gut verstärken, sodass wir den dortigen – altersgemäßen – Auszug einiger Spieler mit Neuzugängen ausgleichen werden. Da wir alle Spieler der U19 auch für die U23 halten wollen, werden wir über unsere Neuzugänge den Kader in beiden Teams sowohl in der Spitze als auch in der Breite besser aufgestellt haben.

 

Gibt es auch für Spieler die Möglichkeit, in Gummersbach zu spielen, wenn sie nicht aus Gummersbach selber kommen?

Ja! Nicht nur über den Shuttle nach Bonn bieten wir generell Möglichkeiten an, in der Heimat wohnen zu bleiben aber dennoch für die Akademieteams zu spielen. Aktuell haben wir einige Spieler in den Kadern die nicht unmittelbar aus Gummersbach kommen, aber dennoch für uns spielen. David Chebecko aus der U15 zum Beispiel oder aber Leonard Viebahn und Julian Neu in der U17 und U19. Leonard wohnt aber mit Engelskirchen noch immer sehr nah an Gummersbach dran, während David aus der Nähe von Lohmar so oft es geht zum Training kommt. Julian kommt derweil aus Olpe zu uns gefahren. Gleichermaßen hatten wir auch Spieler, die über den Shuttle den Weg in unser Teilinternat gefunden haben, wie Torben Rückriem zuletzt. Eine nochmal andere Route haben Bruno Eickhoff, Kilian Werz und Finn Schroven genommen. Sie waren eine Zeit lang Gastspieler bei uns, und wurde von ihren Eltern auch noch zum Training nach Gummersbach gebracht als sie fester Bestandteil unseres Kaders wurden. Als der ganze Zeitaufwand nicht mehr umsetzbar war, haben wir den Shuttle starten können, sodass alle drei Jungs von Bonn aus mitgenommen wurden. Inzwischen wohnen die drei Jungs nicht mehr bei ihren Eltern sondern sind ins Teilinternat gezogen und gehen auf unsere Partnerschule von der Gesamtschule Marienheide, um so auch die Vormittagstrainingseinheiten wahrnehmen zu können.

 

Einige Spieler kommen aus dem Ausland ins Internat. Wie werden diese untergebracht? Wie läuft die Schullaufbahn und –Betreuung ab?

Diese werden letztendlich genauso untergebracht wie die aus Deutschland kommenden Internatsspieler auch. Etwas anders sieht dabei natürlich die Schulsituation aus. Während wir bei unserem ersten ausländischen Jugendspieler Eldar Starcevic die Situation so lösen konnten, dass er vorerst ein Jahr die Gesamtschule Marienheide besuchte, um Deutsch zu lernen, hat er im zweiten Jahr die ersten Klausuren mitschreiben können, um dann im dritten Jahr als vollwertiger Schüler die 10. Klasse zu durchlaufen. Dabei hat er sogar seine Versetzung in die Oberstufe gemeistert und ist vor anderthalb Jahren mit dem Fachabitur in eine Ausbildung zum Einzelhandelskaufmann gestartet. In der Berufsschule macht er eine gute Figur, sodass man ihn sicherlich als Paradebeispiel der gelungenen Integration ausländischer Spieler in das deutsche Schulsystem nennen kann. Aktuell haben wir bei Jan Trunda, der aus Tschechien im letzten Sommer zu uns kam, eine wiederum andere Lösung. Über das tschechische Schulsystem hat er die Möglichkeit, seinen Schulstoff per selbstständigem E-Learning durchzuarbeiten und nur zum Schreiben seiner Prüfungen nach Tschechien zu reisen. Er wurde als Gastschüler an der Gesamtschule Marienheide aufgenommen. So haben wir hier die Schule als idealen Partner für die Verbesserung seiner Deutschkenntnisse auf der einen Seite im Boot, auf der anderen Seite bietet sie ihm ausreichend Freiräume um auch in der Schule seinen eigenen Schulstoff durcharbeiten zu können. Außerdem erfüllt Jan so seine Schulpflicht. Er hat einen festen Stundenplan der ihn mit 8-10 Stunden Deutschunterricht in der Woche sehr gut ans Lernen bringt, ihm aber eben auch Freiräume lässt, seine tschechischen Aufgaben zu erledigen. Das ist für viele Schüler aus dem Ausland ein willkommenes Angebot, für das wir der Gesamtschule Marienheide sehr danken! Im Anschluss an die Schullaufbahn gehen wir auch mit den ausländischen Spielern so um, wie mit den Deutschen. Wir suchen über Gunnar Schmidt unseren Laufbahnberater Möglichkeiten und Interessen, wie es für den Spieler ganz individuell weitergehen kann.

Grundsätzlich bleibt aber festzuhalten, dass durch die sehr gute Kooperation mit der Gesamtschule Marienheide in Person von Wolfgang Krug als Schulleiter, Rüdiger Nolte als Leistungssport beauftragter Lehrer sowie Thomas Möller als Trainer der Schulmannschaft eine funktionierende Partnerschaft existiert, die uns und unseren Spielern die Möglichkeiten bietet, die bestmögliche Verzahnung von Schule und Sport zu realisieren.

 

Wird es Änderungen auf den Trainerpositionen geben?

Aktuell sind wir in der Findungsphase, die durch das Corona-Virus und die damit verbundenen Konsequenzen leider alles andere als leicht geworden sind. Wir bemühen uns, uns in allen Bereichen zu verbessern und dazu gehört auch die Trainerfrage. Demnach können wir nur sagen, dass wir uns diesbezüglich viele Gedanken machen und mit einigen Trainern in Kontakt sind.

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